Kempen: Musikalischer Ausflug in den Regenwald

200 Besucher drängen sich beim Konzert des Berliner Vocalensembles Aquabella in der Kempener Paterskirche.

Kempen. Es ist ein schöner Brauch, dass in Kempen am Altweiberdonnerstag ein ganz besonderes Konzert stattfindet. Nicht närrisch, aber auch nicht mit gewohntem Ernst klassischer Musik. In diesem Jahr hat der veranstaltende Verein Kempen Klassik dafür die vier Damen des Berliner Vokalensembles Aquabella eingeladen.

Mit viel Augenzwinkern präsentieren sie ihr Programm. "Sonho meu - mein Traum" heißt es und ist ein Ausflug in die Weltmusik. 15 bis 16 Sprachen werden es wohl sein, die die Zuhörer da an diesem Abend hören werden, mutmaßten sie zu Beginn des Abends.

Beeindruckend, wie die vier sich nicht nur gesanglich auf die verschiedenen traditionellen Musiken einlassen, sondern auch die jeweils passende Choreographie auf die Bühne bringen. Da gibt es Anklänge an den Bauchtanz bei persischen oder türkischen Liedern oder sie nehmen die strenge Form bulgarischer Frauenchöre auf.

Dabei haben sie gerade kurz vorher in verführerische Weise im Pop-Hit "Aisha" die Werbung um die Königin von Saba besungen. Dann wiederum erklingt ganz innig eine Version des Vaterunsers auf Kisuaheli. Nur ein kurzes Innehalten - und schon stimmen sie eine fröhliche jiddische Melodie an oder wagen einen Ausflug in den Regenwald, inklusive aller möglichen Vogelstimmen.

Mit Hilfe von Zuschauern gibt es eine reizende schwedische Moritat um eine Prinzessin, die lieber mit dem Matrosen auf und davon geht als den langweiligen Prinzen zu heiraten. Das passt doch hervorragend zum Altweiber, wo die Frauen das Zepter in die Hand nehmen. Und mit viel Witz werden auch ein paar kölsche Töne ins Programm gestreut.