Ja zu neuem Gesicht der Stadt

Planungs-Ausschuss Stadtentwickler stellen die Pläne für die Südliche Innenstadt Lobberichs vor. Von der Politik gibt es breite Zustimmung.

Lobberich. Schon seit über 30 Jahren gibt es Bemühungen, die südliche Innenstadt Lobberichs attraktiver zu gestalten. Weil die Flächen von VW-Hölter und Longlife nun frei werden, kommt endlich Bewegung in das Thema.

Kunibert Wachten, RWTH Aachen

Im Ausschuss für Stadtplanung wurden erste Pläne zum Aussehen der Gebäude und zum erforderlichen Straßengerüst präsentiert. Die Zustimmung bei den Politkern war groß: Es gab nur eine Gegenstimme bei der Abstimmung zum Rahmenplan "Südliche Innenstadt Lobberich".

"Städtebaulich anspruchsvolle Gebäudefronten und Plätze, die Aufenthalts-Qualität stiften", beschrieb Professor Kunibert Wachten von der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen seine Pläne für das 50 000 Quadratemter große Areal zwischen von-Bocholtz-, Hoch-, Breyeller und südlicher Freiheitsstraße. Sein Anspruch: "Der großvolumige Baukörper im Stadtzentrum soll nach außen Gesicht zeigen." Und er betonte im Ausschuss, was es nicht geben soll: "Keine gut funktionierende Bude ohne städtebaulichen Anspruch, keine große gesichtslose Betonkiste, keinen Rückseiten-Charakter, keine Baulücke zur Breyeller Straße."

Vorgestellt wurden auch erste Pläne des Investor-Architekten. Er will "werthaltige Materialien" verwenden. Dank Ziegelbauten soll eine Verzahnung mit existierenden Gebäuden möglich sein. Dazu gehöre auch eine vernünftige Anbindung an die vorhandene Fußgängerzone.

Verkehrsplaner Richard Dohmen (Institut für Verkehr und Wirtschaft, Köln) machte deutlich, dass noch einiges zu tun sei. Denn ein Einkaufszentrum mit rund 7500 Quadratmeter Verkaufsfläche habe täglich etwa 2500 Fahrzeugbewegungen zur Folge. Die jüngsten Verkehrszählungen ergaben für das Lobbericher Ringstraßen-System eine Belastung von bis zu 15 000 Fahrzeugen täglich. Im Detail: In 24 Stunden befahren 4500 bis 6000 Autos die Breyeller Straße, 4000 bis 6000 die Düsseldorfer und Hochstraße. Da aber die untere Hochstraße mehr Aufenthalts-Qualität bekommen soll, müsse der Durchgangsverkehr über die Robert-Kahrmann-Straße um den Ortskern herum geleitet werden.

Gebiet: Der Rahmenplan "Südliche Innenstadt Lobberich" liegt zwischen von-Bocholtz-, Hoch-, Bre-yeller und dem südlichen Teil der Freiheitsstraße. Dazu gehören u.a. das Areal von VW-Hölter (nördlich Johann-Cleven-Straße: 9100 qm; Ausstellungsgebäude an der Breyeller Straße: 1100 qm), die Hallen des Teppich-Herstellers Longlife (4700 qm), die Parzellen von Hertie (7600 qm), Post und Telekom (4300 qm), Kino (1600 qm) sowie das Außengelände des Kindergartens Bongartzstift (2500 qm).

Größe: Insgesamt ist das zu überplanende Gebiet 50 000 Quadratmeter groß.

Branchen-Mix: Neben Kaufland sind Geschäfte mit Unterhaltungselektronik, Schuhen und Textilien sowie Drogeriemärkte geplant, so die technische Beigeordnete Susanne Fritzsche.

Bürgerversammlung: Der Rahmenplan "Südliche Innenstadt Lobberich" soll in einer Bürgerversammlung vorgestellt werden. Einen Termin gibt es laut Fritzsche noch nicht, aber angepeilt wird "vielleicht noch vor den Weihnachtstagen, auf jeden Fall aber Anfang 2008".

Stadtleben auch abends: Um einer "gähnenden Leere in der Südstadt" nach Schließung der Geschäfte vorzubeugen, sollten auch Wohn- und Bürogebäude eingeplant werden, regte Günter Werner (CDU) an. Und Manfred Flüggen (FDP) plädierte dafür, Außengastronomie vorzusehen.

Platz für Fahrräder: Planungen für Räder vermisste Guido Gahlings (Grüne). Zurzeit gebe es nur wenige Abstellflächen für Drahtesel vor Hertie. Würden die Zweiräder kreuz und quer abgestellt, führe dies zu einem negativen Gesamteindruck.