Jugendkulturpreis: Fast ein kleiner Kirchentag
Im nächsten Sommer feiert der evangelische Nachwuchs im Rheinland in Kempen ein Fest.
Kempen/Krefeld. Das wird ein Mini-Kirchentag. Da sind sich die Organisatoren des ersten Jugendkulturpreises der Evangelischen Jugend im Rheinland sicher. Denn zu seiner Verleihung im nächsten Jahr wollen sie vom 30. Mai bis 1. Juni mit 800 Jugendlichen in Kempen ein Fest feiern. Dabei soll die kirchliche Jugendkultur in ihrer Vielfalt mit Bühnenprogramm und Workshops dargestellt werden. 80 000 junge Menschen zwischen 13 und 27 Jahren gehören zur Rheinischen Landeskirche.
Günter Kamchen, Jugend-Referent des Kirchenkreises Krefeld-Viersen, freut sich: "Wir haben in unserem Kreis eine sehr starke kulturelle Jugendarbeit, deswegen kommt die Preisverleihung hierher." Dem Kirchenkreis gehören 26 Gemeinden an. Kempen erscheint Kamchen als der ideale Veranstaltungsort: "Das liegt zentral im Kreis, der Buttermarkt ist ideal."
Die Stadt unterstützt die Veranstaltung. "Die hat Erfahrung mit so großen Veranstaltungen", sagt er. Sogar das Rathaus-Foyer darf mit benutzt werden. "Das ist nicht selbstverständlich."
Thorsten Grohnert, Jugendleiter in der Thomaskirche, wird sich um die Übernachtungsmöglichkeit kümmern. "Dafür bekommen wir Sporthallen, wir verhandeln auch mit der Deula", nennt er zwei Optionen.
Im März wurde der Preis ins Leben gerufen. "Kulturarbeit ist etwas, an dem Jugendliche erfahren können, wie stark sie sind, welche Talente sie haben", begründet Nils Kruse, Referent für Jugend-Kulturarbeit bei der Landeskirche.
Das ist auch das Anliegen des Kempener Künstlers Thomas Niermann, wenn er mit Jugendlichen arbeitet. Daher bekam er den Auftrag, ein Logo für den Preis zu entwerfen. Das ziert nun eine Wand aus 44 weißen Papp-Karton-Würfeln. Die werden bei der Delegiertenkonferrenz am 29. September an die 44 Kirchenkreise im Rheinland verteilt. "Mit der Aufforderung, sie mit Kultur zu füllen und zur Preisverleihung mitzubringen", so Kruse
Umgesetzt haben den Entwurf auf der Würfel-Wand Jugendliche aus dem Kagawa, dem Jugendheim der evangelischen Pfarre in Krefeld-Oppum. Die Arbeit, die Lars Meyer dort mit Jugendlichen aus der Graffiti-Szene leistet, empfindet Kruse als beispielhaft. Meyer spricht Jugendliche an, die auch illegal gesprayt haben und besorgt ihnen legale Flächen, auf denen sie ihre Kunst verfeinern können. Kruse hofft, dass sich diese Gruppe um den mit 3000 Euro Preisgeld dotierten Preis bewerben wird.
Organisation Der 1. Jugendkulturpreis der Evangelischen Jugend im Rheinland mit dreitägiger Preisverleihung (30. Mai-1. Juni) wird vom Kirchenkreis Krefeld-Viersen organisiert. Höhe: 3000 Euro; Ort: Kempen.
Bewerbungen Bewerben können sich Jugendgruppen mit einem Durchschnittsalter von 13 bis 27 Jahren, die Jugendkulturarbeit betreiben. Die Mitglieder müssen nicht konfessionell gebunden sein, die Gruppe jedoch in irgendeiner Form in der evangelischen Kirche beheimatet. Bewerbungsschluss: 29. Februar 2008.
Formulare Bewerbungs-Unterlagen ab 29. September unter http://www.jugend-lsa.de/jkp/ herunterzuladen.