Nettetal: Für Windeln größere Tonne?
Die Weichen für einen neuen Müllabfuhr-Vertrag sind gestellt. Außerdem: Ja für Nette-Betriebe, Sponsoren für Mini-Spielfeld gesucht.
Nettetal. So viel Eintracht ist selten: Nach der einstimmigen Wahl von Armin Schönfelder zum neuen 1.Beigeordneten der Seenstadt (wir berichteten), wurden im Nettetaler Stadtrat auch alle anderen Punkte der Tagesordnung einstimmig verabschiedet. Was aber nicht heißt, dass es bei der Sitzung am Dienstagabend im Lobbericher Rathaus immer nur friedlich zuging...
Schon beim Thema Müllabfuhr schlugen die Wellen hoch. Ab 2009 ist ein neuer Vertrag fällig. Und dafür werden Änderungen gewünscht. So soll zusätzlich eine kleinere graue Tonne (80 Liter) angeboten werden, es sechs Termine für die Bündelsammlung und zwölf für Sperrmüll geben. Soweit reichte die Einigkeit.
Doch die CDU möchte noch eine von der Stadt zum Teil subventionierte "Windeltonne" für Haushalte mit Kindern und Senioren. Da regte sich Widerstand bei Hans-Willy Troost (FDP): "Wir sind nicht gegen das Thema, sondern gegen diese Behandlung des Themas." Man könne nicht zur Sanierung des Stadt-Etats an allen Ecken und Enden sparen, aber an dieser Stelle wieder freiwillig Geld ausgeben.
Schließlich wurde man sich doch einig. Es soll für Windeln keine zusätzliche Tonne geben, sondern die Graue soll bei Bedarf größer ausfallen. Wie stark dies von der Stadt subventioniert wird, steht noch nicht fest.
Eine Reihe von Wortmeldnungen gab es auch bei Punkt10. Bürgermeister Christian Wagner will nämlich die "Nette-Betriebe" gründen. Darin sollen im ersten Schritt die Eigenbetriebe Städtisches Immobilien Management (SIM) und Abwasserbetrieb (Kanalbau usw.) zusammengefasst werden. Später könnten Bauhof und der Tiefbau-Bereich der Stadt dazukommen. So sollen Kräfte gebündelt und Kosten gespart werden. Davon werde der Bürger kaum etwas merken, so Wagner. Aber nötig seien die Veränderungen der Strukturen, weil die Stadtverwaltung ab 2009 Bilanzen aufstellen muss- Stichwort Neues Kommunales Finanzmanagement (NKF).
Verflogen ist die erste Euphorie, sich beim DFB (Deutscher Fußball Bund) um den Bau eines Mini-Spielfeldes an der Realschule in Kaldenkirchen zu bewerben. Denn inzwischen ist klar, dass die Stadt ein nicht unerhebliches Scherflein beizutragen hat. 16500 Euro wären nötig, um den Untergrund vorab entsprechend zu präparieren- zu viel in diesen finanziell angespannten Zeiten. Nun soll versucht werden, dafür Sponsoren zu finden. Klappt das nicht, wird der Antrag beim DFB wieder zurückgezogen. Auch für diese Vorgehensweise gab es im Nettetaler Stadtrat grünes Licht- einstimmig, versteht sich.