Verbot: Ab sofort sind Glimmstängel tabu
Raucher haben in öffentlichen Einrichtungen jetzt keine Chance mehr: Sie müssen zum Qualmen vor die Tür.
Kempen/Grefrath/Nettetal. Seit dem Jahreswechsel dürfen Raucher ihrem Laster in öffentlichen Gebäuden nicht mehr frönen. Das gilt natürlich auch für Kempen, Grefrath und Nettetal.
So sind alle drei Rathäuser ab sofort rauchfreie Zonen. "Das einzige, was noch erlaubt ist, sind Schokoladenzigaretten", scherzt Kempens Bürgermeister Karl Hensel. Auch bisher hätten die Raucher schon Rücksicht genommen, sagt Ralph Braun vom Kempener Presseamt. Viel werde sich also nicht ändern.
Genauso im Grefrather Rathaus. Dort wird schon seit eineinhalb Jahren nicht mehr geraucht. "Es wurde im Juni 2006 darum gebeten, das Rauchen im Gebäude einzustellen, und das wird seitdem auch befolgt", weiß der Grefrather Pressesprecher Hans-Jürgen Perret. Der Erfolg: "Einige Mitarbeiter haben das Rauchen deshalb schon eingeschränkt", so Perret.
Im Kempener Amtsgericht gilt schon seit etwa einem Jahr Rauchverbot, das Nettetaler Gericht war auch weitgehend qualmfrei - abgesehen von einem Raum im Keller. Doch auch der ist seit Jahresbeginn Geschichte.
Im Lobbericher Krankenhaus wurden alle Aschenbecher entfernt. Wo früher auf Balkonen, in Büros und Raucherzimmern gepafft werden durfte, weisen jetzt Plakate auf das Verbot hin. Wer nicht auf die Zigarette verzichten kann, muss in den Innenhof des Krankenhauses. Dort wird nächste Woche ein Raucher-Pavillon aufgestellt.
Auch im Kempener Heilig-Geist-Hospital sind die Zeiten von Raucherräumen passé. "Ausnahmen gibt es für Patienten, bei denen ein Rauchverbot das Therapieziel behindert", sagt der neue Verwaltungsdirektor Friedhelm Sicking. Es könnte deshalb sein, dass der ein oder andere Raucherraum bestehen bleibe. Die übrigen sollen neu gestrichen, mit Hinweisschildern versehen und beispielsweise als rauchfreie Aufenthaltsräume genutzt werden.
Die Beamten der Kempener Polizeiwache müssen sich im neuen Jahr nicht umstellen. Schon seit einigen Monaten sei die Wache rauchfrei, so der Leiter der Wache, Helmut Anderski.