Meerbuscher im Beirat vertreten Kreis erarbeitet eine Strategie für Nachhaltigkeit
Meerbusch/Grevenbroich · Vertreter aus verschiedenen Sektoren sollen einen Plan für den Rhein-Kreis Neuss erarbeiten. Dabei sind auch Engagierte aus Meerbusch beteiligt. Bis erste Ideen vorgestellt werden, dauert es aber noch.
(akir) Mit verschiedenen Klima- und Nachhaltigkeitsprojekten will sich Meerbusch auf die verändernden Klimabedingungen vorbereiten. Zuletzt unterzeichnete sie dazu etwa die UN-Musterresolution „2030 – Agenda für Nachhaltige Entwicklung“. Nun erarbeitet auch der Rhein-Kreis Neuss eine Nachhaltigkeitsstrategie. Dazu kam jetzt zum ersten Mal ein 60-köpfiger Beirat im Kreishaus in Grevenbroich zusammen, dem auch Vertreter aus Meerbusch angehören.
Vertreterinnen und Vertreter des Kreises sowie der Kreiskommunen, darunter auch der Meerbuscher Klimaschutzmanager, diskutierten mit der Wirtschaft und Landwirtschaft, Vereinen und Verbänden sowie dem Bildungssektor über das Thema. „Wir wollen wirkungsvolle Maßnahmen entwickeln, die einen positiven Beitrag für mehr soziale Gerechtigkeit, wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und ökologische Tragfähigkeit leisten und gleichzeitig flexibel mit dynamischen Veränderungen umgehen“, erklärte Landrat Hans-Jürgen Petrauschke.
Strategie basiert unter
anderem auf UNO-Zielen
Die Nachhaltigkeitsstrategie basiert auf den 17 Globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen und der sogenannten Donut-Ökonomie nach Kate Raworth. Dabei dürfen etwa planetare Grenzen beim Klimawandel und Artensterben nicht überschritten, soziale Grenzen bei Themen wie Bildung und Gesundheit nicht unterschritten werden. Nach der ersten Beiratssitzung zieht das Koordinationsteam nun eine positive Bilanz.
„Wir konnten viele Ideen für strategische und operative Ziele und auch schon erste konkrete Maßnahmenvorschläge sammeln“, sagt Projektleiter und Beauftragter für Klimaschutz und Nachhaltigkeit Thiago Zakrzewski. Dies sei eine Gemeinschaftsleistung des Beirates, der bewusst sektorübergreifend zusammengesetzt sei.
Neben Vertretern aus der kreisweiten Allianz für Klima und Nachhaltigkeit waren auch Wirtschaft und Landwirtschaft anwesend. Etwa die IHK Mittlerer Niederrhein, 3M Deutschland, die auch in Meerbusch sitzen, oder die Sparkasse Neuss. Auch die Kreisbauernschaft Neuss-Mönchengladbach und Verbände wie der BUND oder der Nabu sitzen im Beirat. Wie Kreissprecher Benjamin Josephs berichtete, brachte zum Beispiel der Meerbuscher Wolf Meyer-Ricks in seiner Funktion als Kreisvorsitzender des Nabu seine Ideen ein.
Ebenfalls aus Meerbusch ist das Bündnis „Meerbusch goes Future“ im Beirat. Die Initiative der Soroptimistinnen, der Sparkasse Neuss und der Kyocera Document Solutions GmbH setzt sich bereits in Meerbusch und international für die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele der UN ein.
Der Rhein-Kreis Neuss hat dabei als bundesweit erste Kommune ein datenbasiertes und lokalspezifisches Modell nach dem Vorbild der Donut-Ökonomie visualisiert, erklärt Projektkoordinatorin Aileen Wichmann: „Wir können somit auf einen Blick sehen, wie wir im Rhein-Kreis Neuss in allen Handlungsfeldern der Nachhaltigkeit aufgestellt sind und wo wir uns verbessern müssen.“
Die Frage, wie man sich verbessern kann, soll in einer zweiten Beiratssitzung am 1. Juli betrachtet werden. Hier sollen die Teilnehmer konkrete Maßnahmen entwickeln. Darüber hinaus können Bürgerinnen und Bürger ihre Ideen für ein gutes Leben in einer gesunden Umwelt einbringen. Die ausgearbeitete Strategie soll im Herbst dieses Jahres dem Kreistag zur Beschlussfassung vorgestellt werden. Das Projekt wird vom Bundesumweltministerium gefördert.