Dormagener bei der Neujahrsfeier der Ukrainer Chayka: „Wir haben nicht nur Freunde“

<irglyphscale style="font-stretch 992499%;">Dormagen/Köln </irglyphscale> · Der Kammerchor Knechtsteden trat bei der Neujahrsfeier der ukrainisch-orthodoxen Kirche auf.

Zum Neujahrsfest der Ukrainer hatte Volodymyr Chayka unter anderem auch Anissa Saysay (v.l.), Peter-Olaf Hoffmann sowie Sven Wottrich zu Gast.

Foto: bhoff

Das Ende der Weihnachtszeit feiern orthodoxe wie katholische Christen am 2. Februar. Zum Neujahrsfest der ukrainisch-orthodoxen Gemeinde waren jetzt auch die Dormagener Anissa Saysay in ihrer Funktion als Referentin der IHK Köln für NRW-Landespolitik und Peter-Olaf Hoffmann, der von Dormagen aus die Ukrainehilfe der Europaschützen organisiert, sowie Sven Wottrich vom EGS-Vorstand eingeladen. Zunächst sollte Volodymyr Chayka, ukrainische Pfarrer der Kirchengemeinde Verklärung Christi in Köln, beim Neujahrsfest offiziell als Leitender Bischof eingesetzt und gefeiert werden. Doch seine Einführung als Bischof wurde auf unbestimmte Zeit verschoben.

Hoffmann gibt dazu die Erläuterungen von Chayka wieder: „Die Kriegssituation habe zu ,internen Bedenken‘ geführt, seine offizielle Bischofsweihe zu diesem Zeitpunkt vorzunehmen.“ Es gebe nicht nur Freunde der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche, sondern auch Gegner, die unter anderem aus der Russisch-Orthodoxen Kirche auch in Deutschland aufträten. Der Redaktion liegen veröffentlichte Dokumente aus dem Bistum Köln vor, in denen Chayka kritisch betrachtet und seine Berechtigung als orthodoxer Geistlicher in Frage gestellt wird. Dennoch herrschte auch für die Delegation aus Dormagen und den EGSler aus dem Oberbergischen eine festliche Stimmung vor, zu der maßgeblich der Kammerchor Knechtsteden beitrug. Schließlich wird dieser Chor mit Felix Sokol von einem Ukrainer geleitet. Eine große Bereicherung für den Kammerchor sind zudem drei ukrainische Sängerinnen mit Gesangsausbildung. Zwei Lieder aus der Ukraine und zum Schluss das „Ehre sei Gott“ trug der Chor in Köln vor.

Grußworte von Hoffmann und von einem Vertreter des Bistums Köln sowie die Anwesenheit mehrerer Geistlicher begleiteten den Neujahrsgottesdienst.

Der Kontakt der Ukrainehilfe mit dem orthodoxen Priester besteht fast seit Kriegsbeginn. Die Güterspenden werden von Dormagen aus zumeist über Polen unmittelbar zu den Bedürftigen in der Ukraine geschafft. Allerdings sind solche Transporte gefährlich, unter den Fahrern gab es bereits Todesopfer. „Und unsere Hilfe für die Ukraine wird fortgesetzt“, betonte Hoffmann. Im Übrigen könne er sich die öffentlichen Vorwürfe gegen Chayka aus dem Bistum Köln nicht erklären, zumal auch ein hoher Vertreter der katholischen Kirche an der Neujahrsfeier teilgenommen habe.