Parken wird künftig teurer
Demnächst sollen kostenfreie Parkplätze wegfallen.
Grevenbroich. In Zukunft soll es in Grevenbroich weniger kostenfreie Parkplätze geben. Gleich mehrere Ratsfraktionen sind bei ihren Haushaltsberatungen zu dem Schluss gekommen, dass über erweiterte Parkgebühren zusätzliches Geld in die Stadtkasse gespült werden soll. Dabei rückt eine erst für das Jahr 2019 geplante Maßnahme in den Fokus: die Bewirtschaftung des Parkhauses an der Von-Goldammer-Straße. Die CDU beantragt, die Umsetzung vorzuziehen. „Die Bindungsfrist für das Parkhaus läuft demnächst aus, so dass die Maßnahme umgesetzt werden kann“, erklärt Fraktionsvorsitzender Wolfgang Kaiser.
Bislang hatte die Verwaltung die Bewirtschaftung des Parkhauses mit Verweis auf die 2017 auslaufende Zweckbindung — sie besteht, da der Bau einst mit Landesmitteln finanziert wurde — für einen früheren Zeitpunkt nicht geplant. Im Haushaltssanierungskonzept ist vorgesehen, dass die Bürger dort ab 2019 fürs Parken zahlen. Jährlich sollen 90 000 Euro erwirtschaftet werden. Dafür müssen zunächst geschätzte 15 000 Euro in Parkautomaten und Schranken investiert werden.
Das Parkhaus wird wegen der Nähe zum Bahnhof vor allem von Pendlern genutzt. Stadtsprecher Andreas Sterken betont deshalb: „Bei der Tarifwahl muss berücksichtigt werden, dass es sich um einen Pendlerparkplatz handelt. Für die Berufspendler muss das Parkhaus weiterhin attraktiv bleiben.“
Für eine solch moderate Lösung spricht sich auch die ABG-Ratsfraktion aus. Fraktionsvorsitzender Rolf Göckmann fordert von der Verwaltung Zahlen dazu. „Aufgrund der wirtschaftlichen Situation unserer Stadt müssen alle Möglichkeiten geprüft werden“, erklärt er. Die „Grünen“ lehnen eine Bewirtschaftung ab. Das erklärt Ratsherr Dieter Dorok. Zusätzliche Parkgebühren diskutiert jedoch auch seine Partei. „Man sollte über bislang gebührenfreie Bereiche zum Beispiel an der Bahnstraße, Graf-Kessel-Straße oder an der Bücherei nachdenken“, sagt Dorok. „Auch der Platz der Republik ist nach wie vor ein Thema.“ Die SPD hat bei ihren Etatberatungen nicht über die Parkraumbewirtschaftung besprochen.