Büderich: Kompromiss stimmt alle zufrieden

L-137-Bäume: Das Bürgerbegehren ist vom Tisch und wird im Rat gar nicht mehr verhandelt.

Büderich. Das Bürgerbegehren, über das in der heutigen Ratssitzung entschieden werden sollte, ist vom Tisch und wird durch eine so genannte öffentlich-rechtliche Vereinbarung ersetzt. Inhalt wird der am Freitag zwischen der Initiative Pro Baum und den Verwaltungsexperten erarbeitete Kompromiss sein, mit dem offenbar alle Seiten leben können.

Formal wird heute um 17 Uhr im Meerbusch-Gymnasium zwar noch über die Zulässigkeit des Bürgerbegehrens, bei dem sich fast 6500 Unterzeichner im Vorfeld der Sanierung der L137 in Büderich mit ihrer Unterschrift für den Erhalt möglichst vieler Bäume eingesetzt haben, abgestimmt. Doch da die ins Auge gefassten Lösungsansätze weitgehend den Forderungen von Pro Baum entsprechen, hat sich der Antrag auf einen Bürgerentscheid damit auch erledigt.

Die modifizierte Planung, die als wichtigsten Punkt eine möglichst komplette Erhaltung der Platanen zwischen Dorf- und Poststraße beinhaltet, wurde am Montagabend noch einmal in den Ratsfraktionen intensiv diskutiert. Und wie zu erwarten, schwenkt jetzt auch die CDU-Mehrheitsfraktion auf Kompromisskurs ein.

"Wir hatten nie etwas dagegen, dass die Bäume erhalten werden sollen, wollten im Zuge der Sanierung aber vor allem eine planerische Verbesserung für Büderich. Die sehen wir auch jetzt noch. Die Bushaltestellen werden neu, die Bürgersteige besser und breiter gemacht. Was wir aber tunlichst vermeiden sollten ist, dass nun wegen jedem einzelnen Baum neu und unnötig lange verhandelt wird", erklärt CDU-Fraktionschef Werner Damblon.

In der Tat beinhaltet der gemeinsam erarbeitete Kompromiss weitere Fallstricke. Denn sollte bei einer erneuten Inaugenscheinnahme des Gutachters ein Baum als "abgängig" eingestuft werden, sieht die Vereinbarung vor, dass die Initiative davon in Kenntnis gesetzt wird und notfalls einen eigenen Gutachter hinzuziehen kann.

Auch aus diesem Grund feiert Initiativen-Sprecher Joachim Quaß die Lösung als "Sieg auf der ganzen Linie, immerhin haben wir annähernd 100 Prozent unserer Forderungen durchsetzen können". Dass es jetzt nur noch um gut ein halbes Dutzend Ahorne geht, die gefällt werden sollen, "damit können wir gut leben".