Der Klang kommt mit Kraft, aber ohne Verstärkung

Rock am Turm: Mit einem dritten Konzert beendet der Verein am 24. Mai seine Reihe Rock unplugged.

Lank. Auf seine Vertreibung aus dem Paradies in Lank hatte der Verein Rock am Turm vor drei Jahren eine passende Antwort: Rock unplugged lautet sie und ist ein Ereignis, das ein anderes Publikum (und nicht mehr als die erlaubten 300 Gäste) an die Rheinstraße in Lank zieht als das punkrockige Konzert am dritten Weihnachtstag.

Dieses Großereignis ist mittlerweile ins Böhler-Kesselhaus umgezogen. Am 24.Mai aber, 20Uhr, lädt Rock am Turm in den Wasserturm ein - zur letzten Auflage von Rock am Turm unplugged.

Mit den Roomers (Düsseldorf) und Pencilcase (Aachen) stehen zwei Wiederholungstäter auf der Bühne. Die Erklärung ist einfach und einleuchtend: "Wir hatten eine total geile Resonanz auf unseren ersten Auftritt hier", sagt Roomers-Frontman Marcel. Die Zugabenforderungen waren so nachdrücklich, dass das Repertoire der Band schließlich erschöpft war und sie ihr Set von vorne abspulte.

Pencilcase-Sänger Joscha Golzari hat einen ersten Schock ganz anderer Art ebenso schnell überwunden. "Das wird hier nix", schoss es ihm durch den Kopf, als er erstmals die Bühne des Wasserturms betrat und das dominante Klavier als ihr einziges Schmuckstück entdeckte. "Die erwarten hier bestimmt Schmusesongs." Die wollte Pencilcase nicht liefern - und das war sehr im Sinne des Publikums.

Swingcore, Rock, Pop und Funk unplugged - darauf freuen sich die Zuhörer. Frisch und jung wird der Sound von Emma6 geboten. Die Musiker aus Heinsberg und Köln haben sogar tanzbare Rocksongs im Gepäck - mit deutschsprachigen Texten aus eigener Produktion.

Mit der Band Frida aus dem Pott gibt es in Lank eine Premiere: Nicht nur weil am 24.Mai vier statt wie bisher drei Bands auftreten. Mit Alina steht erstmals eine Sängerin bei Rock unplugged am Mikro.

Auch wenn Rock am Turm nicht auf der üblichen Castingwelle schwimmt, die Nachwuchsförderung nehmen Wölli Rohde, Nobert Stirken, Ulli Wetter und Ralf Zenker ernst. Trotzdem soll das dritte zugleich das letzte unplugged-Konzert sein. "Wir suchen neue Herausforderungen", gibt Rohde ganz staatsmännisch zu Protokoll und nimmt so vergnügt lächelnd all jenen die Hoffnung, die den Tod der Rockmusik gar nicht erwarten können.

Karten (12Euro) für Rock unplugged gibt es in den Meerbuscher Buchhandlungen, im Fachbereich Kultur, Kaustinenweg1 in Strümp, bei Düsseldorf Ticket an der Heinrich-Heine-Allee, am Info-Point im Schwanenmarkt und übers Internet.