Grüne Stadt der Zukunft

Eine Ausstellung zum Projekt Raumortlabor auf der Insel Hombroich ist bis Freitag in Köln zu sehen.

Köln/Rhein-Kreis Neuss. International renommierte Bildhauer und Architekten planen an der Museumsinsel Hombroich und der Raketenstation das Projekt Raumortlabor. Eine Ausstellung im Kölner Museum Ludwig zeigt noch bis Freitag den aktuellen Stand der Planungen.

Am Samstag luden der Kölner Bildhauer und Architekt Oliver Kruse sowie sein Berliner Kollege Wilfried Wang zu einem Symposium ins Museum ein. Das Interesse war rege: Künstler, Architekten, Kunstinteressierte sowie der Neusser Planungsdezernent Stefan Pfitzer und CDU-Planungsexperte Karl-Heinz Baum hörten sich die Vorträge der beteiligten Architekten - wie etwa von Frei Otto - an.

Der Grundgedanke des Kunstprojekts: Land soll gekauft und parzellenweise an berühmte Architekten übergeben werden, die für ganz wenig Geld ihre Ideen einer modernen Stadt verwirklichen wollen. Dabei sollen jeweils zehn Prozent bebaut, 90Prozent grün bleiben.

Die Verantwortlichen beschäftigen sich derzeit mit der Eingliederung landwirtschaftlicher Belange, der Erstellung eines umweltverträglichen Energie-, Ver- und Entsorgungskonzeptes sowie der landschaftspflegerischen Begleitplanung.

Zu Beginn des Symposiums hatten sich der Neusser Bürgermeister Thomas Nickel und Grevenbroichs Stadtchef Axel Prümm für das Kulturprojekt stark gemacht. "Das Raumortlabor wird auf internationales Interesse treffen", ist sich Nickel sicher. "Davon werden Neuss und Grevenbroich langfristig profitieren." Man müsse helfen, das Lebenswerk des Hombroich-Gründers Karl-Heinrich Müller fortzuführen.

"Ein Projekt, das sich über Jahre hinzieht, braucht Förderer. Es lebt von einem breiten Netzwerk", betonte Nickel. Man müsse experimentieren und gewohnte Wege der Stadtplanung verlassen. "Es geht nicht um Eile, sondern Innovation und Nachhaltigkeit", sagte der Bürgermeister.