Meerbusch: Aus der Stadt eine Marke gemacht

Der Lanker Wolfgang „Wölli“ Rohde erhält den Music Award des Vereins Rock am Turm. Der Preis wird am 24. Mai verliehen.

Lank-Latum. Er hat fast alle Preise der Musikindustrie schon im Regal. Jetzt kommt noch einer dazu. Der Verein Rock am Turm verleiht seinen vierten Meerbuscher Music Award an Wolfgang "Wölli" Rohde, ohne den es das Projekt Rock am Turm und den gemeinnützigen Verein selbigen Namens nicht geben würde.

Der langjährige Schlagzeuger der Toten Hosen hat nach seinem schweren Autounfall 2001 in seiner neuen Heimatstadt Meerbusch für den Musiknachwuchs etwas angestoßen, das über die Grenzen Deutschlands hinweg Beachtung findet.

Sein musikalischer Sachverstand nach 35 Jahren Rock’n’Roll, seine Kontakte und seine Medienpräsenz setzten eine Idee auf die Erfolgsspur. Meerbusch war plötzlich für junge und jung gebliebene Musiker und Musikfans eine positiv besetzte Marke, die zur Kenntnis genommen wurde. Die Toten Hosen gaben ein Konzert im Kesselhaus in Büderich, Wölli spielte bei Rock am Ring vor 60000 Zuhörern und einem Millionenpublikum an den Fernsehgeräten den Zugabenblock im "Rock-am-Turm-Meerbusch-T-Shirt".

80 Bands zeigten in Lank-Latum und Büderich vor rund 18000 Besuchern, was in ihnen steckt. 500 Männer und Frauen nahmen an den Workshops der Rock- und Pop-Akademie Meerbusch mit prominenten Dozenten teil. Proberäume entstanden, Ausstellungen und Talkshows zogen Publikum.

"Habt ihr keinen anderen, der den Preis will."

Wolfgang "Wölli" Rohde

Wölli stand dabei immer in der ersten Reihe. "Er ist darüber hinaus ein wunderbarer Freund, ein toller Koch und Gastgeber", sagt Ulli Wetter vom Verein Rock am Turm. "Ihm drücken wir natürlich nicht nur den Preis aus Plexiglas in die Hand. Für ihn haben wir uns was ganz Spezielles einfallen lassen", freuen sich Wetter und Vorstandskollege Ralf Zenker auf die Preisvergabe am Samstag, 24. Mai, ab 20 Uhr im Forum Wasserturm in Lank-Latum.

Zu Beginn des dritten und letzten Konzerts der Unplugged-Reihe mit Roomers aus Düsseldorf, Pencilcase aus Aachen, Emma 6 aus Heinsberg und Frida aus dem Ruhrgebiet hält Bürgermeister Dieter Spindler persönlich die Laudatio.

Auch wenn Spindler weniger ein Freund der Rockmusik, sondern Liebhaber von Seemannsliedern ist, würdigt er gerne die Verdienste des gebürtigen Kielers für die Stadt Meerbusch und darüber hinaus.

Wölli setzt sich im Präsidium des Landesmusikrats NRW für die Rock- und Pop-Musik ein, verhandelt mit der Gema darüber, wie talentierte Bands und kleine Klubveranstalter gefördert werden können. Wölli ist jeden Tag für Musik unterwegs. Das heißt nicht, dass er den von ihm geförderten Musikern nicht den großen Durchbruch wünscht.

Schließlich hat er als Schlagzeuger der Toten Hosen erfahren, welch einmaligen Erlebnisse in der ganzen Welt er eine solchen Karriere verdankt. "Habt ihr keinen anderen, der den Preis will", sagt Wölli grinsend. "Wir haben keinen Besseren", kontern Wetter und Zenker.