Meerbusch: UWG will Weichen für Kommunalwahl stellen

Als letzte Kommune im Rhein-Kreis hat Meerbusch nun eine UWG. Mehr Meerbusch will zur Kommunalwahl antreten.

Meerbusch. "Wir sind froh, dass der weiße Fleck Meerbusch endlich weg ist!" Die Zufriedenheit von Jürgen Güsgen ist unüberhörbar. Der Vorsitzende der Unabhängigen Wählergemeinschaft im Rhein-Kreis Neuss und Vorsitzende der Kreistagsfraktion der UWG/Die Aktive war gern dabei, als sich im Gasthof Peters in Büderich die Unabhängige Wählergemeinschaft Mehr Meerbusch gegründete.

Bisher, so Güsgen, habe man in Meerbusch kein Bein auf den Boden gekommen. Das wollen der Büdericher Christian Staudinger-Napp und die zurzeit 15Mitglieder der UWG Mehr Meerbusch ändern und bei der Kommunalwahl 2009 antreten. "Wir wollen nicht nur motzen, sondern selbst etwas tun", sagt Staudinger-Napp.

Persönliche Erfahrungen haben den 45-Jährigen, der vor zwei Jahren von Düsseldorf nach Büderich zog, in die Politik getrieben. Unzufrieden ist er. Mit der Verwaltung, mit der Polizei, mit Meerbuschs Parteien, allen voran der CDU. "Die Parteien haben den Blick für das Wesentliche verloren", sagt Staudinger-Napp. Bürgerbeschwerden würden nicht ernst genommen. Man kennt sich, man tut sich nichts - den Eindruck hat Staudinger-Napp gewonnen.

Mitstreiter und Unterstützer hat die UWG Mehr Meerbusch bisher in Büderich. Das prägt die Agenda: Man will die Bürger gegen Fluglärm stärker unterstützen ("Wenn der CDU-Bürgermeister Spindler wegen des Fluglärms an seine Parteikollegen Minister Wittke oder Ministerpräsident Rüttgers schreibt, fehlen die Impulse"), den Franz-Schütz-Platz mit Markt und Außengastronomie zu einem attraktiven Anziehungspunkt machen, das Schwimmbad aus- oder neu bauen ("Wir müssen uns auf den demographischen Wandel und eine geringere Mobilität der Bevölkerung einstellen"), oder auch stadtweit mehr integrative Kindergartenplätze schaffen.

"Die Bürger müssen stärker eingebunden werden", sagt Staudinger-Napp. "Wir wollen das Kartell der CDU aufbrechen und sagen: Hallo, so geht das nicht!" Sich in anderen, vor Ort bestehenden Parteien zu engagieren, ist für ihn keine Option: "Die sind jahrelang dabei und hätten schon aktiver werden müssen", kritisiert Christian Staudinger-Napp.

Die UWG Mehr Meerbusch will laut ihrem Vorsitzenden keine große Politik machen, sondern vor Ort die Interessen der Menschen aufgreifen. "Wir stehen nicht links, wir stehen nicht rechts, sondern wir sind vor Ort. Wir wollen nicht durch Parteipolitik fremdgesteuert werden."