Rhein-Kreis Neuss: Herz der Kreisleitstelle schlägt ab Februar

Notrufzentrale: Der Bau des Millionen-Projekts ist beendet. Noch fehlt die Technik. Anfang 2009 soll der Betrieb starten.

Rhein-Kreis Neuss. Noch schlägt das Herz der neuen Feuerwehr-Kreisleitstelle nicht. Ihr zukünftiger Mittelpunkt, der so genannte Dispositionsraum, ist bislang nur mit Arbeitstischen ausgestattet. Was fehlt, sind Computer, Telefone oder Funkgeräte, die der Kommandozentrale Leben einhauchen.

Wenn die in ein paar Monaten beschafft sind, wird es dort pulsieren. Dann werden täglich die Leitungen heiß laufen, weil viele Hilfesuchende aus dem Kreis die 112 gewählt haben.

Vor einem Jahr begannen die Bauarbeiten der Rhein-Kreis-Leitstelle im Neusser Hammfeld. Die dortige Stadtfeuerwache wurde erweitert, um mehr Arbeitsplatz für die Notruf-Leitstelle des Rhein-Kreises zu schaffen. Entstanden ist eine neue, 540 Quadratmeter große Etage über dem Gebäude der Neusser Feuerwehr. Die Bauarbeiten sind nun abgeschlossen. "Die Technik fehlt noch.

Anfang Februar kann der Betrieb voraussichtlich starten", sagt Thomas Dilbens, Leiter der Kreisstelle. Dann sind 26 Mitarbeiter für die Koordination von Feuerwehr- und Rettungseinsätzen im gesamten Kreisgebiet zuständig. "Die mussten sich vorher die Räume mit der Neusser Wache teilen.

Das war einfach zu wenig , um Notrufe aus dem großen Kreisgebiet entgegen zu nehmen und mit sämtlichen Feuerwachen zu kommunizieren. Jetzt ist doppelt so viel Platz vorhanden", erklärt Dilbens.

Durch die Erweiterung sind mehr Einsatzleitplätze, von denen aus die Notfälle koordiniert werden, entstanden. Acht gibt es jetzt, vorher waren es vier. "Die Kreisleitstelle ist für 450.000 Menschen verantwortlich. Täglich gibt es bis zu 200 Einsätze, die meisten davon sind Rettungsfahrten. Da zählt oft jede Sekunde. Es ist wichtig, dass wir so viele Fälle wie möglich gleichzeitig bearbeiten können", so Dilbens.

Zudem gibt es jetzt größere Aufenthaltsräume für das Personal. Sogar für die beiden in der Leitstelle beschäftigten Frauen ist ein eigener Ruheraum entstanden. "Jetzt haben wir alles auf einer Etage, alle Zimmer liegen dicht beieinander. Das ist vor allem organisatorisch ein Vorteil", so Dilbens.

Der Bau der neuen Etage für die Leitstelle hat 1,9 Millionen Euro gekostet. Zwei Millionen Euro kostet die Anschaffung der Technik. Die Stadt Neuss hat die Baukosten übernommen, der Kreis zahlt sie durch die Mietbeiträge der Etage zurück. "Der Standort am Hammfelddamm hat sich angeboten, weil das Gebäude erweitert werden konnte", so Dilbens.