Büderich: Tanzeinlagen und Visionen am Mataré-Gymnasium

Die Feierlichkeiten zum 40-jährigen Bestehen wurden mit einem Festakt beendet.

Büderich. Als "herausragendes Ereignis in der Geschichte des Gymnasiums", beschrieb Oberstudiendirektor Jörg Winterwerb die Feierlichkeiten zum 40-jährigen Bestehen beim abschließenden, offiziellen Festakt.

Nach zwei Wochen, gespickt mit Veranstaltungen wie Sprachentag, Volleyballturnieren, Wirtschaftsplanspiel, Ägypten-Ausstelllung, Inbetriebnahme einer Wetterstation, Theateraufführungen, Modenschau und vielem mehr lauschten am Samstagvormittag geladene Gäste, Lehrer, Eltern und Schüler den Festvorträgen. Und sie genossen Schülertheater von Schiller bis Goethe sowie moderne Tanzeinlagen.

Bürgermeister Dieter Spindler beantwortete seine berechtigte Frage, was nicht schon alles über Schule gesagt worden sei, mit nostalgischen Details aus dem Schulalltag vor rund 40 Jahren, als es erstmal nicht darum ging, wie ausgebildet wurde, sondern wo. Damals, als das Ewald-Mataré-Gymnasium noch umständehalber "Kreisgymnasium im Entstehen Büderich" hieß und über 40 Kinder in eine Klasse gingen.

Zeitkritisch referierte Gert Kaiser, Ehrendoktor der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Uni Düsseldorf, nach dem er einleitend leichtfüßige Symbolik mit der Zahl 40 betrieben hatte. "Der letzte Shell-Jugendbericht ist verhalten optimistisch zu nennen", fasste er zusammen und auch er sehe eine ernst zu nehmende Technikskepsis, die er für menschlich klug halte, die aber auch ein Abwenden von den Naturwissenschaften mit sich bringe.

Der für ihn erkennbare deutsche Hang zur Vormoderne, mit Wissen als neunzigprozentigem Produktionsfaktor, im Gegensatz zu unserer Neigung zu Romantik, führt zu Kaisers Zukunftsvision - Heinrich von Kleists Darstellung vom möglichen Rückweg in das verlorene Paradies als einzige Option. "Unsere technische Realität ist ineffiziente Verschwendung. Eine Reife gäbe es, wenn beispielsweise pharmazeutische Produkte so nebenwirkungsfrei arbeiteten wie Homöopathika. Perfektion, so perfekt, dass sie am Ende natürlich ist."

Um der Entfremdung von der Natur zu entkommen, schloss der Redner, müsse wieder vom Baum der Erkenntnis gegessen werden.