Büderich: CDU - Konter durch die Hintertüre

Eigentlich lief bei der Vorstellung der Wahlkreiskandidaten alles glatt. Nur bei einem Delegiertenposten gab es Ärger.

Büderich. 116 stimmberechtigte Mitglieder und jeweils eine satte Mehrheit für die vorgeschlagenen Wahlkreiskandidaten - die Vorbereitung der Kommunalwahl 2009 lief für die CDU am Montagabend rund.

Lautstark vorgetragene Befürchtungen, die erbetene Vorstellung der Kandidaten könne die Veranstaltung im Bürgersaal "bis morgen früh" andauern lassen, bewahrheiteten sich nicht: Um 23.45 Uhr waren alle Wahlgänge abgeschlossen. Parteichef und Vorsitzender Lutz Lienenkämper hatte die Delegiertenwahl durch "eine energische Empfehlung zur Blockwahl" mit dem Einverständnis aller beschleunigt.

Neue und alte Gesichter finden sich als Direktkandidaten für die 24Meerbuscher Wahlkreise auf der CDU-Ratsliste: So haben mit Daniel Meffert, Birte Wienands, Angela Gröters, Eberhard Hemmen und Carsten Herlitz fünf Neue diese innerparteiliche Hürde genommen.

Kritische Töne wurden lediglich bei der Kandidatur Birte Wienands laut: Die Kreistagsabgeordnete aus Büderich war statt Marlies Homuth-Kenklies für den Wahlkreis Büderich-Süd(4) gesetzt worden. "Warum?", fragte Parteimitglied Adolf Gorgs laut. Eine Antwort gab es öffentlich nicht, wohl aber den Hinweis Wienands, dass man sie zur Kandidatur aufgefordert und der Parteivorstand Homuth-Kenklies einstimmig nicht aufgestellt habe.

Dass dieses Vorgehen innerhalb der Partei auf Kritik stieß, wurde bei der Rangordnung auf der Reserveliste deutlich: Um den Listenplatz neun von Birte Wienands gab es die erste - und für den Stadtrat einzige - Gegenkandidatur: Aus dem Plenum meldete Werner Pfeiffer die Kandidatur von Homuth-Kenklies an, die "seit 1994 an vorderster Front für die CDU und zum Wohle der Bürgerschaft mit respektablem Ergebnis in der Böhlersiedlung" kämpfe.

"Ich wurde von der Nicht-Nominierung als Direktkandidatin sehr überrascht. Ich möchte aber trotzdem weiter in der CDU arbeiten", bestätigte Homuth-Kenklies ihre Bewerbung, die Birte Wienands wiederum ans Rednerpult trieb.

"Ich wundere mich nur, dass du dich nicht direkt um den Wahlkreis beworben hast. Aber jeder Jeck ist anders." Gar nicht jeck war für Wienands dann das überdeutliche Ergebnis der Abstimmung: Mit 70 zu 38 Stimmen votierten die Parteimitglieder für Homuth-Kenklies und gegen den Vorschlag der Parteiführung.