Meerbusch: Lötkolben statt Managersessel

Osterather wird von der MIT als „Unternehmer des Jahres“ ausgezeichnet.

Meerbusch. Den erstmals von der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung (MIT) der CDU ausgelobten Preis "Unternehmer des Jahres" erhält Michael Schweers. Der Osterather hat mit seinen Ideen für die, wie es im Fachjargon heißt, "Überwachung des ruhenden Verkehrs" aus einer Mini-Firma mit sieben Mitarbeitern seit dem Startschuss 1988 ein weltweit tätiges Unternehmen gemacht, das heute mit 60 Angestellten auf allen Kontinenten mobile Datenerfassungsgeräte zur Ausstellung der beim Autofahrer so verhassten Knöllchen verkauft.

"Wir wollen damit den Berufsstand des mittelständischen Unternehmers stärken, der auf eigenes Risiko handelt, Arbeitsplätze vor Ort schafft und, wenn es schief geht, auch keine Unterstützung vom Staat oder gar Abfindungen erwarten darf", nennt MIT-Mitglied Werner Damblon die Kriterien für eine Preisvergabe, für die sich Schweers bei der Premiere aufgrund seines innovativen Unternehmergeistes einfach aufgedrängt hätte.

In seiner Laudatio erinnerte der CDU-Fraktionsvorsitzende zudem an die ebenso hemdsärmelige wie zupackende Art des studierten Informations- und Elektrotechnikers:

"Bei seinem ersten Kunden, der Stadt Krefeld, ist er mit einem Modell aus Styropor aufgetaucht - und war erfolgreich. In Dubai fiel ihm bei sengender Hitze ein Prototyp hin und war defekt. Er hat ihn nachts im Hotelzimmer mit einem Lötkolben wieder repariert."

Er nehme den Trophäe an, lachte der 48-Jährige mit augenzwinkerndem Hinweis auf Literaturpapst Marcel Reich-Ranicki.

Der Geschäftsführer der Schweers Consult GmbH erzählte von seinen vielen Reisen - der Mann beherrscht sieben Fremdsprachen - und jener gewissen Prise an Selbstbewusstsein, die man einfach in die Waagschale werfen müsse, wenn das Unternehmen florieren soll. Denn: "Die anderen kochen auch nur mit Wasser."