Meerbusch: Konzert soll allen Stimmen Raum geben

Chöre und Solisten aus drei Gemeinden singen in Pfarrkirchen.

Meerbusch. Ein neues, gemeindeübergreifendes Projekt der Meerbuscher evangelischen Gemeinden ist nach dem Kinder-Mitmachttag und der Orgelrallye in diesem Jahr ein Sinfonisches Chorkonzert. Mit insgesamt über 160 Mitwirkenden wird dies eine echte Herausforderung für die Dirigenten, den Kantoren aus Osterath, Lank und Büderich.

120 Sängerinnen und Sänger der Gemeindechöre sowie des Ökumenischen Chores Lank üben seit Anfang des Jahres, sowohl einzeln, als auch in sechs großen Gemeinschaftsproben. Zu diesen stoßen dann noch zusätzlich die für diesen Anlass gewonnenen Solisten Dorothee Wohlgemuth (Sopran), Ulrike Kamps-Paulsen (Alt), Johannes Klüser (Tenor) und Volker Mertens (Bass) hinzu.

"Die Chöre mussten erst zusammenwachsen", erzählt Claudia Jacobs, Kantorin in Lank. Sie wird den 42.Psalm "Wie der Hirsch schreit" von Felix Mendelssohn-Bartholdy dirigieren. "Insgesamt ein Klangerlebnis", schwärmt der Büdericher Kantor Jörn Kuschnereit, "vor allem die vielen Bässe. Ein schöner, homogener Chorklang mit hohem Spannungsbogen und in stilistischer Ausdrucksvielfalt."

Auch die gemischte Altersstruktur habe ihre Reize und nicht zuletzt die Auswahl der Werke, denn zum ersten Mal komme man vom barocken Gesang zum romantischen. Bei allem stehe aber die Chorarbeit vor der Solistenbrillanz.

Kuschnereit wird die Messe in D-Dur von Antonin Dvorak leiten. Der dritte Chordirigent im Bunde, Rüdiger Gerstein aus Osterath, hat die Aufgabe und Ehre, das Te Deum für die Kaiserin Marie-Therese anzuführen.

Das Programm wird rund eineinhalb Stunden dauern. Die Werke wurden ihres großen Umfangs wegen gewählt, um den vielen Stimmen Raum zu geben. Man müsse hier als Dirigent bei der Umsetzung auf der Hut sein, so Kantor Gerstein.

Bettina Furchheim, Pressereferentin des Kirchenkreises Krefeld-Viersen, ist selbst Chormitglied und formuliert die Herausforderung aus Sicht der Sänger: "Jeder dirigiert anders, das ist gewöhnungsbedürftig. Unterschiede nivellieren sich aber rasch, denn es zählt das großartige Gruppengefühl."

Die beiden Konzerte, an der Orgel begleitet von Johannes Maria Strauss sowie vom Rheinischen Oratorienorchester, finden dank guter Ökumene in den katholischen Pfarrkirchen St.Mauritius und St.Stephanus statt. Nur so kann man jeweils etwa 1000 Gästen Platz bieten.