Büderich: Niederdonk ist ein Ort für stille Beter

Kirche: Der Herbst ist eine Jahreszeit der Besinnung. Das Kapellchen ist dafür ein geeigneter Ort.

Büderich. Karl-Heinz Pütz ist Pastor der Pfarrgemeinde Heilig Geist und St.Mauritius. Zu der gehören seit der Fusion nicht nur zwei Kirchen, sondern auch die Niederdonker Kapelle. Diese rückt alljährlich im September in den Fokus: als Zentrum der Festoktav und seit der Fusion auch als Mittelpunkt des Pfarrfestes. Im Gespräch mit der WZ spricht Karl-Heinz Pütz über die Bedeutung der Gnadenkapelle abseits der Oktav und den Erlös des Pfarrfestes.

Pastor Pütz, die diesjährige Festoktav in Niederdonk liegt einige Wochen zurück. Wenn sie die Tage noch einmal reflektieren, welches Fazit ziehen Sie?

Pütz: Die Resonanz war dieses Jahr außergewöhnlich gut. Ich hatte das Gefühl, dass es den Leuten einfach gut ging. Das Wetter war ausgezeichnet und es herrschte die ganze Zeit über ein Gefühl der Harmonie. Bei jedem unserer Gottesdienste waren viele Beter da, bei der Krankensegnung, die dieses Jahr von unserem Kirchenchor begleitet wurde, war die Kapelle sogar überfüllt.

Wie hoch ist die Summe der Einnahmen, die beim diesjährigen Pfarrfest der Pfarre Heilig Geist und St.Mauritius erzielt wurde und was passiert mit diesem Betrag?

Pütz: Insgesamt haben wir einen Nettogewinn von 4000Euro gemacht. Die eine Hälfte des Geldes geht an ein Kinderheim in Simbabwe. Das soll schnellstmöglich einen Generator erhalten. Den anderen Teil des Geldes erhält unser Förderverein, der ein breites Spektrum an Aktivitäten hat. Geld fließt in die Arbeit im Pfarrheim Heilig Geist, ins Jugendheim St.Mauritius, ins Alte Küsterhaus und unsere Jugendarbeit. Außerdem werden Stationen des Niederdonker Kreuzwegs überarbeitet. Bis jetzt hat der Förderverein zwei Stationen saniert. Auf dem Pfarrfest haben wir Spender gefunden, die jetzt die Restaurierung von zwei weiteren Stationen finanzieren. Die Gesamtkosten für alle 14 Stationen betragen 45000Euro.

Ist die Niederdonker Kapelle auch außerhalb der Oktav für Pilger geöffnet?

Pütz: Ja, sie ist eine der wenigen Wallfahrtskapellen, die das ganze Jahr zugänglich sind. Wir feiern dort jeden Mittwoch um 8Uhr eine Messe. Unsere Kapelle bleibt im Leben der Menschen präsent. Das liegt vor allem an unserer Küsterin Therese Raukes. Sie ist die gute Seele der Kapelle und für uns Gold wert. Sie erzählt, dass die Zahl der täglich aufgestellten Kerzen auch außerhalb der Oktav zunimmt. Ich denke, dorthin kommen auch Menschen, die keine Sonntagsgottesdienste besuchen, sondern lieber für sich im Stillen beten.

Was passiert außerdem in Niederdonk bis zur nächsten Festoktav im Jahr 2009?

Pütz: Im Winter werden wir eine Toilettenanlage an die Sakristei anbauen und der Kapellenvorplatz erhält eine neue Beleuchtung. Natürlich werden auch weiter Hochzeiten stattfinden. Dieses Jahr sind es mit Silber- und Goldhochzeiten 50 Feiern.