Meerbusch: Wie viele Stifter findet Haus Meer?

Dorfer lädt potenzielle Gesellschafter zum Infoabend in den Güterbahnhof.

Meerbusch. Der Mittwochabend wird spannend. Nach intensiver und langwieriger Vorbereitung lädt Franc Dorfer im Namen des Arbeitskreises Haus Meer zu einer Informationsveranstaltung ein. Im Alten Güterbahnhof an der Ladestraße3 in Osterath dreht sich ab 20 Uhr alles um die Gründung der Stiftung Haus Meer. Die Resonanz auf die Einladung kann man wohl als Indikator für das Interesse an dem Projekt und Objekt werten.

Dorfer, Wirtschaftsfachmann, stellvertretender FDP-Vorsitzender und Initiator des Stiftungsmodells als eine gemeinnützige Gesellschaft, wird über das Konstrukt informieren und den Abend moderieren, hat jedoch zusätzlich einen Notar als Experten für die Fragen der potenziellen Gründungsstifter eingeladen.

Nach dem ersten Interesse an der Kombination von Stiftungs-Gesellschaft und Immobilienfond, die das denkmalgeschützte Areal mit Park und Ruinen für Private und die Allgemeinheit entwickeln soll, war zuletzt immer wieder Skepsis laut geworden, ob das Modell funktioniere. "Ja!", sagt Franc Dorfer mit Nachdruck. "Es ist nicht einfach, aber es kann funktionieren. Alle gemeinsam können wir etwas daraus machen."

Für parteipolitischen Streit eigne sich das Objekt nicht, zumal alle Fraktionen und auch die Fördervereine im Arbeitskreis vertreten seien. Ein Jahr lang habe man dort mit allen politischen Kräften gearbeitet. "Was wir jetzt haben, ist das Ergebnis gemeinsamer Arbeit und es ist gemeinsam gewünscht. Das ist das Signal des Arbeitskreises."

Als wichtiger Knackpunkt gilt die Beteiligung der Stadt Meerbusch an der Stiftung. Denn nur wenn Meerbusch "maßgeblich" beteiligt ist, besteht die begründete Aussicht auf erhebliche Fördermittel des Landes NRW. Ohne diese breche das System zwar nicht zusammen, aber alles entwickele sich erheblich langsamer.

Dass die Stadt bisher Zurückhaltung übt und Skepsis verbreitet, schlägt sich im Satzungsentwurf nieder: Der wird einen Passus enthalten, der einen Einstieg der Stadt auch später ermöglicht.

Ab 500 Euro sind die Gründerstifter dabei. Dass die gegenwärtige Geld- und Vertrauenskrise seinem Stiftungs- und Fond-Modell Haus Meer schaden könnte, glaubt Dorfer nicht: "Es ist eine handelsübliche Konstruktion, wie sie ständig zur Finanzierung von Gewerbeimmobilien angewendet wird. Die konstruktive Besonderheit ist lediglich, dass der Zeitpunkt der rentierlichen Rückzahlung unsicher ist."

Dem Informationsabend zur gemeinnützigen Gesellschaft Stiftung Haus Meer soll bald schon deren Gründung folgen. In der letzten Oktoberwoche soll das geschehen. Dann könnte das Projekt starten, dessen Marschroute Dorfer so beschreibt: "Alles soll so gemacht werden, wie es die Denkmalschützer wollen."