Das hat die Kirmes zu bieten
Bei einem Rundgang gestern zeigten die Verantwortlichen, welche Neuheiten in diesem Jahr dabei sind.
Neuss. Es wird geschraubt und gehämmert auf dem Neusser Kirmesplatz. Braun gebrannte Männer in Unterhemden schleppen Kisten, putzen die Gondeln ihrer Fahrgeschäfte oder fummeln an der Elektronik herum. Es sind nur noch wenige Tage, bis die bunten Stände und Attraktionen auf dem 50 000 Quadratmeter großen Platz und an der sogenannten Rollmops-Allee an der Hammer Landstraße mit Leben gefüllt werden. Gestern luden die Verantwortlichen zu einem Rundgang über das Gelände.
„Wir setzen auf Neuheiten und auf Altbewährtes“, sagte Kirmesplatzarchitekt Ralf Weyers, der die Synergie zwischen Kirmes und Schützenfest hervorhob. Zum ersten Mal auf der Neusser Kirmes ist unter anderem das Fahrgeschäft „Predator“ zu finden, bei dem Fans von „extremen Überschlägen“ auf ihre Kosten kommen.
Ebenfalls Premiere feiert das Laufgeschäft „Viva Cuba“. Ein sogenanntes Fun-House, das 24 Meter lang ist und sich über vier Etagen erstreckt. Die Aktionen und bunten Motive sollen an die karibische Lebensweise erinnern. Doch auch auf Klassiker wie den „Commander“ oder „Sturm’s Kristallpalast“ dürfen sich die Kirmes-Besucher freuen. Für die kulinarischen Erlebnisse gibt es 35 Ausschankbetriebe und 23 Imbisse.
Dass zeitgleich zum Neusser Schützenfest in Düsseldorf der NRW-Tag gefeiert wird, bezeichnete Weyers als „schade“: „Das hätte ein bisschen glücklicher für uns fallen können. Ich glaube, auf die Neusser müssen die NRWler verzichten — die werden ihr Schützenfest und ihre Kirmes feiern.“
Ralf Hörsken erlebt in diesem Jahr zwar seine erste Kirmes als Beigeordneter der Stadt Neuss, ganz unerfahren ist er auf diesem Gebiet jedoch nicht. „Von Kindheit an bin ich vom Aufbau einer Kirmes begeistert. Zudem habe ich Schausteller in meiner angeheirateten Familie“, sagte Hölters, der auch Angaben zum neuen Sicherheitskonzept für Schützenfest und Kirmes machte.
Es sei alles auf den Prüfstand gestellt und vieles „intensiv überarbeitet“ worden. Thomas Mathen, Abteilungsleiter Ordnungs- und Gewerbeangelegenheiten, habe bei vergleichbaren Veranstaltungen in Erfahrung gebracht, was dort verändert wurde. Uwe Neumann, Leiter des Bürger- und Ordnungsamtes nannte Details: So werde es erstmalig bemannte Absperrungen geben, die teilweise weiter nach hinten — also vom Kirmesgelände weg — gelegt werden sollen. Hintergrund ist laut Hörsken, dass man bei einem Fall wie in Nizza einen längeren Aktionspuffer habe, um zu reagieren. Dort war es am 14. Juli dieses Jahres zu einem Attentat auf der Promenade gekommen — ein Lkw raste in eine Menschenmenge, 86 Menschen wurden getötet. „Es gibt keine 100-prozentige Sicherheit, aber wir haben alles getan“, sagte Hörsken.