Dormagen: Feiern, flanieren und einkaufen
Bei herrlichem, sonnigen Wetter präsentierte sich der Michaelismarkt am Wochenende erneut als Publikumsmagnet.
Dormagen. "Wollt Ihr noch mehr?" fragt Moderator Erik Lierenfeld ins Publikum. Kaum hat er Lara Müller wegen ihres originellen Kostüms zur Siegerin der "Prinzessinnen-Parade" erkoren, wirbt der Mann am Mikro schon für die Schulmädchen auf der Show-Bühne.
Soeben haben die FC Dancers Straberg zu Techno-Versionen von "Walkin’ in Memphis" (Marc Cohn) und "Apologize" (Timbaland) flotte Tänze aufs Parkett gelegt. Und wer würde die Zugabe zu "Truly madly deeply" (Savage Garden) schon ablehnen wollen? Heftiger Beifall der Passanten vor dem Historischen Rathaus beantwortet dann ohne Worte Lierenfelds Frage.
Bei strahlendem Sonnenschein hat es tausende Besucher zum Michaelismarkt auf die Königs gezogen. Mit dem Verlauf der Veranstaltung der Werbegemeinschaft der Stadt Dormagen (WSD) in Kooperation mit der Stadtmarketing- und Verkehrsgesellschaft (SVGD) zeigt sich WSD-Vorsitzender Gerd Hengsberger zufrieden: "Wir haben diesmal auch im Großraum um Dormagen Werbung für den Michaelismarkt gemacht. Das hat sich ausgezahlt", meint er.
Und just vor der Bühne verweilt eine Familie, die sonst eine ganz andere "Kö" gewohnt ist: Die Ottes aus Düsseldorf. "Ich habe im Radio vom Fest gehört. Da mein Mann Manfred in Dormagen arbeitet, entschlossen wir uns, hierher zu fahren", erklärt Mama Verena. Ist sie so begeistert, dass sie noch einmal kommen würde? "Das hängt ganz davon ab, wie groß das Angebot für Kinder ist." Das wollen sie jetzt testen und machen sich auf den Weg zum erstmals offerierten "Kö-Kinderland". Etwas abseits wurde es zwischen Rathaus und Rathaus-Galerie platziert.
"Hier war leider noch nicht so viel los", sagen Waltraud Schmitz und Claudia Kröber von der Caritas-Kindertagesstätte im Haus der Familie. Die beiden jungen Frauen sind zwei der vier Betreuerinnen, die sich am Markt-Wochenende um den Nachwuchs kümmern. In Kooperation mit der WSD bieten sie in einem Zelt kostenlose Spiele für Kinder von drei bis zwölf Jahren an. "Das nächste Mal muss auf das Angebot noch deutlicher hingewiesen werden", meint Schmitz.
Eine Riesenschlange vor dem Impfbus löst sich gerade auf. Wer in der Betriebskrankenkasse ist, kann sich kostenlosen Schutz vor der nächsten Grippewelle verpassen lassen. "Das nimmt man so mit", sagt Michael Hyrbaczek aus Zons. Der 49-Jährige arbeitet bei Bayer und bekommt deshalb immer mit, wann wieder Michaelismarkt ist. "Im Werk wird natürlich für den Bus geworben", sagt er. "Ich schau mir aber auch gern an, was die Geschäfte Neues zu bieten haben."
Die Händler scheinen ebenfalls mit dem Wochenende zufrieden zu sein. Die Modenschau, die erstmals beim Markt präsentiert wird, kommt gut an. Das professionelle Team der Tanzschule Graab Reißer zeigt die Trends der Wintersaison auf der Show-Bühne. Auch heimische Kollektionen vom "Ring-Center" oder "Katja-Moden" sind mit dabei. Andrang herrscht dort später noch, als die Band "Jane Eisklar" abrockt.
Zum Ausklang begeistert gestern das Musikprogramm mit "Soulgott" Sven West, Singer-Songwriter Nosie Katzmann, dem "unglaubliche Heinz" Heinz Gröning, Maya Saban (deutscher Pop) und dem italienischen Pop-Duo "Zero Assoluto".