Grevenbroich: Pascal-Gymnasium wird Ganztagsschule
Wenn die Bezirksregierung grünes Licht gibt, startet das Projekt im Sommer 2010.
Grevenbroich. Das Pascal-Gymnasium soll ab dem Schuljahr 2010/2011 zur gebundenen Ganztagsschule werden. Wenn die Bezirksregierung grünes Licht gibt, startet das Projekt im Sommer 2010 mit den Klassen 5, die späteren Jahrgänge rücken in den Folgejahren nach. Mit dem wachsenden Bedarf wird die Schule nach und nach Räume und Verpflegungsangebote bereitstellen. Grundlage ist das zweijährige Landesprogramm "Ganztagsoffensive", das einen massiven Ausbau des Ganztagsbetriebs vorsieht.
Vom Schuljahr 2009/10 sollen in jedem Kreis eine Realschule und ein Gymnasium in gebundene Ganztagsschulen umgewandelt werden. Die Landesregierung investiert bis 2010 insgesamt 100Millionen Euro für Baumaßnahmen und 75 Millionen Euro für Personal. Der Personal-Etat wird für die betroffenen Klassen um 20 Prozent aufgestockt. Für die Stadt bringt das Projekt allerdings auch zusätzliche Kosten.
Zwar bezuschusst das Land den Pascal-Ausbau mit 100 000 Euro, "aber die bekommen wir nur, wenn wir aus eigenen Mitteln ebenfalls 100 000 Euro bereit stellen", erklärt Fachbereichsleier Schulen/Sport Michael Staff. Alle Kosten über 200000 Euro muss die Stadt sogar komplett selbst tragen. Insgesamt werden Ausgaben von etwa einer halben Million Euro erwartet.
Dennoch sieht Staff, ebenso wie Schuldezernent Heesch, gute Chancen für die Stadt, eine Vorreiterrolle beim gegenwärtigen Umbruch der Schul-Landschaft zu übernehmen. Dies nicht zuletzt deshalb, weil sich alle Beteiligten einig seien. Dies ist keineswegs die Regel, wie Heesch betont: "Der Rhein-Kreis war der einzige mit einem abgestimmten Vorschlag", so Heesch nach einer Anhörung bei der Bezirksregierung am Donnerstag.
Vorangegangen waren intensive Gespräche mit den Leitern beider Gymnasien, so der Dezernent. "Im Mittelpunkt stand die Frage: Welche Schule bringt die besten baulichen Voraussetzungen für eine optimale Bewerbung mit?"
Die Entscheidung fürs Pascal bedeute indes keineswegs eine Bevorzugung. Im Gegenteil sollen beide Schulen auch weiterhin "wie Geschwister" gleich behandelt werden. Beispielsweise plant die Stadt, Pascal und Erasmus vierzügig weiterzuführen, die Fristen für Neuanmeldungen sollen ebenfalls bei beiden gleich bleiben.
Michel Jung, Leiter des Erasmus-Gymnasiums, ist zuversichtlich, dass die Entscheidung die Profile der beiden Schulen schärfen wird. "Eltern haben dann die Wahl zwischen zwei Modellen am Ort. Das Pascal-Gymnasium als Ganztagsschule, während wir, wie alle weiterführenden Schulen, ein Übermittags-Programm anbieten."