Kaarst: Helfer werden immer gebraucht
Stadt und Freiwilligen Zentrale luden erstmals zur Ehrenamtsbörse in die Rathausgalerie ein.
Kaarst. Seit einem Jahr bietet die Freiwilligen Zentrale Neuss/Kaarst eine monatliche Sprechstunde in der Rathausgalerie Kaarst an. Seitdem konnten rund 75 Bürger für ehrenamtliche Arbeit vermittelt werden. Kurz nach dem Start waren es insbesondere Jugendliche, Rentner und Hausfrauen, die sich als Freiwillige meldeten. Bei der ersten Kaarster Ehrenamtsbörse warben die Institutionen am Samstag nun selbst um Mithilfe.
Der Einsatz der Freiwilligen Zentrale hat für das Jugendzentrum "Die Insel" am Asternweg bereits Früchte getragen. "Wir haben sehr viele Personen für unsere Hausaufgabenbetreuung vermittelt bekommen", sagte die Leiterin der Einrichtung, Katja Blume.
Für das Bewerbungstraining wurde ebenfalls ein Experte gewonnen. Weitere Fachleute seien gerne gesehen. "Unsere Kapazitäten können noch wachsen. Wir schaffen jedem eine Plattform, der etwas machen möchte", sagte Blume. Das können Kochkurse, handwerkliche Arbeiten, Spielangebote oder einfach Vorlesestunden sein.
Der Malteser-Hilfsdienst, Träger der "Insel", war mit einem eigenen Stand vertreten. "Wir suchen dringend neue Kräfte, sei es für den Sanitätsdienst oder die Jugendarbeit", berichtete Thomas Saurbier. Speziell für das geplante Alzheimer-Café werden Ehrenamtliche gesucht, die für ihre Aufgabe auch entsprechend qualifiziert werden.
Das Werben um freiwillige Helfer hat bei Thomas Saurbier in der eigenen Familie gut funktioniert. "Schon meine Eltern waren für die Malteser in Vietnam tätig", erzählt er. Seine Frau und seine Kinder sind ebenfalls alle engagiert. "Im Moment gibt es etwa 15 Jugendliche in einer Gruppe von 14- bis 18-Jährigen", erzählte sein Sohn, Domenic Saurbier. "Wir würden gerne eine weitere Gruppe mit Neun- bis Zwölfjährigen ins Leben rufen." Gemeinsam unterstützen sie die Erwachsenen beim Sanitätsdienst, treffen sich regelmäßig zum Singen, Spielen oder Backen. Einmal im Jahr fahren sie in ein großes Zeltlager mit anderen Jugendlichen.
Weitere Stände bei der ersten Ehrenamtsbörse wurden von der Hospizbewegung Kaarst, dem Marienhospiz, dem Vinzenzhaus, der Ökumenische Tschernobylhilfe, dem Tuppenhof, dem Aktivkreis Kinder in Not, dem Arbeitskreis Stadtgeschichte und dem Kunstcafé Einblick besetzt. Dazwischen warb die Freiwillige Feuerwehr um Brandschützer.
"Leider werden viele Mitglieder von ihrem Arbeitgeber tagsüber nicht freigestellt. Deshalb kann es bei Einsätzen personell knapp werden", erklärte Cornelia Runge. Sie warb besonders für mehr Feuerwehrfrauen. Gleich mit mehreren Damen waren die öffentlichen Büchereien vertreten. Insgesamt sechs Ausleihen gibt es in Kaarst, alle stehen unter kirchlicher Trägerschaft.
Eine der größten Bibliotheken gehört der St. Martinus-Gemeinde. Dort arbeiten derzeit rund 25 Freiwillige zwischen 40 und 80 Jahren, die 12 000 Medien herausgeben, einordnen und im Computer katalogisieren. Jedes Jahr dürfen die Mitarbeiter etwa 1000 neue Literatur, Musik-CDs und Hörbücher oder DVDs anschaffen. Alle sechs Büchereien verfügen über einen Bestand von rund 35 000 Medien, die wiederum von 80 Ehrenamtlichen verwaltet werden.
“ Info: Sprechstunde der Freiwilligen Zentrale Neuss/Kaarst ist an jedem ersten Mittwoch im Monat, von 10 bis 12 Uhr in der Galerie oder dem Atrium des Rathauses Kaarst.