Grevenbroich: Frieda liebt die Fuchs-Babys

Schneckenhaus: Drei süße Fuchsbabys sorgen für jede Menge Trubel in der Wildtierstation.

Grevenbroich. Als die Mittagsmahlzeit serviert wird, steckt Jemma neugierig ihre Nase aus der Hütte. Der kleine Fuchs schnuppert kurz an dem Brei und macht sich dann schmatzend darüber her. Ihre Schwestern Emma und Frederike lugen noch etwas müde aus dem Schlafhaus und tapsen dann zu ihren Näpfen. "Alle drei haben eine eigene Schüssel bekommen, nachdem es ständig Zank beim Fressen gab", erzählt Norbert Wolf, Umweltschutzbeauftragter in Grevenbroich und Leiter des Schneckenhauses.

Die drei drolligen Fuchs-Babys haben die Herzen der Mitarbeiter der Wildtierstation im Sturm erobert. Vor zweieinhalb Wochen ist das tierische Trio ins Schneckenhaus gezogen. Ein Pferdebesitzer aus Dormagen hatte die Kleinen im Stroh entdeckt. "Da waren sie gerade mal zwei Wochen alt. Wahrscheinlich hat ihre Mutter weitere Welpen ihres Wurfs in Sicherheit gebracht und die drei vergessen", vermutet Wolf.

Seitdem halten die kleinen Füchse das Schneckenhaus-Team ordentlich auf Trab: In der zur Fuchsbabystube umfunktionierten Vogelvoliere tollen sie umher. Ein paar Stunden am Tag haben sie Auslauf im Schneckenhaus. "Dann müssen wir aufpassen, das sie nichts anknabbern oder anderen Unsinn anstellen", erzählt Wolf. Auch Frieda, die Schäferhündin eines Mitarbeiters, tobt gerne mit den Kleinen herum oder schmust mit ihnen.

Alle drei Stunden werden die Welpen gefüttert. Anfangs gab es Milch und Fencheltee aus der Flasche. "Sie litten an starkem Wurmbefall und hatten dadurch Probleme mit der Verdauung", erklärt Wolf. Seit ein paar Tagen steht mit Milch verdünntes Hundefutter auf dem Speiseplan.

Schon bald wollen die Tierpfleger im Schneckenhaus die kleinen Fähen an feste Nahrung gewöhnen. "Wir geben ihnen zunächst Kükenköpfe und Knochen, dann lebende Mäuse. So können sie sich spielerisch an den Beutegeruch gewöhnen und ihren Jagdinstinkt entwickeln", erläutert Wolf.

Derzeit locken die putzigen Fuchsbabys viele Tierfreunde in die Wildtierstation. "Am vergangenen Wochenende hatten wir täglich hunderte Besucher", sagt Wolf. Trotzdem: Für immer werden Emma, Jemma und Frederike nicht im Schneckenhaus bleiben. Wenn sie ein halbes Jahr alt und geschlechtsreif sind, sollen sie wieder ausgesetzt werden. "Sie gehören in die Freiheit", so Wolf.

Schon jetzt fangen Tierpflegerin Mandra Nikischin und das Schneckenhaus-Team an, die Jungtiere auf das Leben in der Natur vorzubereiten. "Sie werden immer weniger Kontakt mit Menschen haben und dadurch automatisch scheuer werden", erklärt Wolf.