Grevenbroich: Unfallfrei zum Einsatzort
Training: Das Fahrsicherheitszentrum im Elsbachtal war am Samstag Schauplatz für die Fahrübungen der Leitenden Notärzte.
Grevenbroich. 50 Stundenkilometer sind eigentlich keine rasante Geschwindigkeit. Dass man dabei dennoch ganz schön ins Schwitzen geraten kann, konnten die Leitenden Notärzte des Rhei- Kreises Neuss am Samstag feststellen. Die 13 Ärzte teilen sich in der Regel einen wöchentlich wechselnden Bereitschaftsdienst. Sieben von ihnen nahmen nun an einem besonderen Fahrsicherheitstraining teil.
Sinn und Zweck dieses Sonderdienstes ist es, bei größeren Einsatzlagen eine Führungskraft des Rettungsdienstes vor Ort zu haben. Der jeweilige Arzt soll dann die Organisation und Führung des Einsatzes übernehmen. Ein Fahrer für den Einsatzwagen steht in diesen Fällen nicht zur Verfügung.
Im Rahmen des Trainings wurde nun das Reaktionsvermögen der Teilnehmer geschult. Sie sollten die Möglichkeit bekommen, ihr Einsatzfahrzeug auch in Extremsituationen kennen zu lernen. Im Fokus der Trainingseinheiten stand vor allem das Bremsverhalten. Nach einer kurzen Einführung ging es auf die Piste. Trainingsleiter Olaf Randzio gab Anweisungen zu Beschleunigung und Bremszeitpunkt per Funk.
Geprobt wurden verschiedene Bremsmanöver. Probleme bereitete die Vollbremsung auf nasser Fahrbahn: "Viele haben schon das Gefühl, eine Vollbremsung hingelegt zu haben, obwohl sie das Pedal noch gar nicht bis zum Anschlag durchgetreten haben", erklärte Randzio. Dafür müsse man die Teilnehmer sensibilisieren.
Notarzt Marc Zellerhoff hält das richtige Bremsverhalten für den wichtigsten Aspekt einer Einsatzfahrt. "Man muss den Mut aufbringen und sofort kräftig bremsen, wenn man in eine brenzlige Situation gerät." Während des Trainings waren die Teilnehmer dazu angehalten, auf verschiedenste Aspekte im Fahrverhalten ihrer Kollegen zu achten. Die richtige Sitzposition im Auto spielte dabei ebenfalls eine Rolle. "Das weicht teilweise doch stark von dem ab, was man so aus der Fahrschule kennt", bemerkte einer der Teilnehmer.
Außerdem bestand für die Teilnehmer die Möglichkeit, technische Fragen zum Notarzt-Wagen zu stellen. Bereits vor zwei Jahren haben die Mediziner ein ähnliches Intensivtraining absolviert. "Wir wollen solche Fahrübungen künftig in regelmäßigen Abständen durchführen, um Gelerntes aufzufrischen und neuen Kollegen die Gelegenheit zu geben, so ein Training mitzumachen", erklärte Marc Zellerhoff.