Dormagen: Nicht alle spüren die Krise

Bayer Crop Science investiert etwa 30 Millionen Euro in seinen größten Produktionsstandort.

Dormagen. Gute und schlechte Nachrichten überbrachte Chempark-Leiter Walter Leidinger im Rahmen eines Pressegesprächs: "Wir befinden uns zwar in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld, aber trotzdem gilt es einige positive Signale zu setzen." Unter den Gewinnern des vergangenen Jahres ist beispielsweise Bayer Crop Science, eines der rund 60 Betriebe auf dem Chempark-Gelände. Das Unternehmen ist ein Teilkonzern von Bayer und produziert in erster Linie Produkte für die Landwirtschaft wie Pflanzenschutzmittel und Saatgut. Insgesamt konnte der Umsatz in 2008 um 14 Prozent auf 6,4 Milliarden Euro erhöht werden, verkündete Uwe Stelzer, Standortleiter der Firma für Dormagen. Einen großen Anteil hätten neue Wirkstoffe gegen Pilzbefall gehabt. Ihr Umsatz sei in 2008 um 36 Prozent auf 1,8 Milliarden gestiegen. Als Folge möchte das Unternehmen 30 Millionen Euro in die Ausweitung der Produktion stecken.

Bayer Crop Science gehörte mit Bayer Material Science auch schon im vergangenen Jahr zu den größten Investoren im Chempark. Von ihnen kamen insgesamt 46 Millionen Euro der 123 Millionen, die von den Chempark-Partnern für Modernisierungen, Erweiterungen und Instandhaltung ausgegeben wurden. Auch die Öffentlichkeitsarbeit wird weiter vorangetrieben. Vor allem die Schulen und Kindergärten gehören in diesem Jahr zu den Gesprächspartnern im Sicherheitsdialog.

Doch nicht nur gute Nachrichten vermeldete der Chempark-Leiter. So zählte man seit vergangenem Herbst einen Rückgang der Lkw, die im Werk abgefertigt werden von bis zu 50 Prozent. Gleiche Trends zeichnen sich in den Chemieparks in Leverkusen und Uerdingen ab. Die Zu- und Auslieferung von Produkten scheint zurückzugehen. Ein weiteres Indiz dafür ist der Energieverbrauch der Unternehmen, die von der Currenta, einem gemeinsamen Unternehmen von Bayer und Lanxess, versorgt werden. Rückgänge von 17 Prozent bei Dampf und 24 Prozent beim Stromverbrauch sind seit Oktober bemerkbar. Vor allem die Dienstleister und die Unternehmen für Instandhaltung und Logistik seien betroffen, bedauert Leidinger. Auch Kurzarbeit und Lohnkürzungen sind bereits in einigen Betrieben angesagt.