Kaarst: Cafe Einblick - Anlaufstelle für junge Künstler
Im Café Einblick werden Grenzen überwunden: Auf der Malpalette und an den Tischen.
Kaarst. Die Einrichtung ist mittlerweile zur einer Institution geworden. Seit einigen Jahren erst gibt es das Café Einblick an der Alten Heerstraße direkt neben den Rathausarkaden, und schon ist es aus dem Stadtbild in Kaarst nicht mehr wegzudenken.
Geduld mitbringen sollten Besucher auch unter der Woche, denn vor allem in den Mittagsstunden ist kaum ein freier Platz zu finden. Das liegt zum einen an der ausgewogenen Speisekarte, die auch mal mit Fettstift auf den Fenstern geschrieben steht.
Sie besteht aus Salaten, Baguettes und Crepes, die jeweils mit dem Namen eines großen Künstlers wie Hundertwasser, Miró, Beuys oder Cezanne betitelt sind. Das liegt vor allem an der freundlichen und ungezwungenen Atmosphäre. "Es gibt eine große Gruppe von Stammgästen, die beinahe jeden Tag kommt", sagt Marion Becker, Gastronomieleiterin.
Tatsächlich ist das Café Einblick keine konventionelle Gaststätte, denn dort arbeiten Menschen mit Behinderungen und lernen, Bestellungen aufzunehmen und Gäste zu bewirten. In Kürze soll ein Koch eingestellt werden, der ausbilden darf.
"Dann haben wir sogar die Möglichkeit, Jugendlichen eine Berufsausbildung anzubieten", freut sich Becker. Die Grenzen zu einem angeschlossenen Atelier sind fließend. Dort können jugendliche Künstler wie etwa Simone Nink, Stefan Jung, Tine Kreutzer oder Necati Özen, der das Team des Cafés in leuchtenden Farben und mit großen Talent in einem Gruppenportrait verewigt hat, ihrem Hobby nachgehen.
Regelmäßige Ausstellungen auch in den Räumen des Cafés geben diesen Nachwuchskünstlern die Möglichkeit, Bestätigung zu erfahren und sich tatsächlich als Mitglieder der Kaarster Kunstszene zu fühlen.
Doch der Facettenreichtum von "Einblick" reicht noch viel weiter. Nicht wenige Mitarbeiter der Stadt Kaarst oder Beschäftigte in den umliegenden Geschäften schauen auf einen Kaffee oder ein schnelles Frühstück wie etwa "Omas Traum" oder "Manager Frühstück" vorbei.
Und dank der Partnerschaften zu Organisationen wie "Aktion Mensch" sind sogar Segeltörns mit 20 Jugendlichen auf dem Ijsselmeer in den Niederlanden möglich.