Immobilientage: Wohnen zwischen zwei Rheinmetropolen
Vor allem Zons und Delhoven sind zurzeit sehr gefragte Ortsteile
Dormagen. Die Kinder sind aus dem Haus. Axel Schaaf zieht’s mit seiner Ehefrau zurück nach Düsseldorf. "In den vergangenen 20 Jahren haben wir gern in Nievenheim gewohnt. Aber jetzt wollen wir zurück in die Großstadt", sagt er. Die 121 Quadratmeter-Doppelhaushälfte mit dem 350 Quadratmeter großen Grundstück am Bahner Weg steht zum Verkauf. Ein Bild vom Objekt hängt an der Stellwand bei einem Immobilien-Makler - neben 27 weiteren Traumhäusern.
Im Rahmen der zweiten Dormagener Immobilien-Tage werden sie potentiellen Käufern angeboten. "Zurzeit haben wir viel zu tun", sagt Petra Laufenberg, "manchmal habe ich das Gefühl, die rennen uns die Bude ein!"
Daraus solle man aber keine voreiligen Schlüsse ziehen. "Der Trend heißt nicht: Weg aus Dormagen! An uns wenden sich verstärkt Senioren, die im Alter in der Stadt leben wollen. Zum einen haben sie Angst vor Vereinsamung, zum anderen wollen sie Warenhäuser zu Fuß erreichen", weiß Laufenberg. "Das ist ein Phänomen, dem sich die Städte verstärkt stellen müssen", bestätigt Rolf Ischerland, Veranstalter der Immobilientage. Ischerland hat erstmals die Immobilien-Tage mit der Werbegemeinschaft abgesprochen. Der verkaufsoffene Sonntag sorgt am zweiten Tag für Andrang im Zelt vor dem Historischen Rathaus. 15 Aussteller sind im diesen Jahr dabei, sieben mehr als im Vorjahr. "Für 2008 haben zusätzlich zwei Banken Interesse bekundet", freut er sich.
Der Veranstalter geht davon aus, dass sich die Angebote herumsprechen werden: "Dormagen ist für junge Familien interessant, deren Väter oder Mütter in Köln oder Düsseldorf arbeiten." In der Tat: Für 259 000 Euro plus Maklercourtage bekomme man in den Rheinmetropolen gerade mal eine kleine Wohnung, und nicht ein Haus samt Grundstück, so wie es die Schaafs suchen.
Manche wissen das und wollen nach Zons oder Delhoven ziehen. "Das sind zurzeit die gefragtesten Ortsteile", sagt Petra Laufenberg. Am Stand des Liegenschaftsmanagements der Stadt gibt es ein weiteres Indiz für die Attraktivität Dormagens: Das nördliche Malerviertel haben 200 zukünftige Bauherren im Auge. Die Stadt hat dort aber nur 46 Grundstücke zu vergeben.