Kaarst: Eine Million mehr als erwartet
Stadtkämmerer Vogt freut sich über die solide Haushaltssituation der Stadt. Für 2009 seien keine Einschnitte geplant.
Kaarst. "Unser Haushalt ist solide aufgestellt", sagt Stadtkämmerer Heinz Dieter Vogt. Das liege vor allem daran, dass die Stadt keine risikoreichen Geschäfte abgeschlossen hat. "Wir haben inklusive Kassenkredite 7,2 Millionen Euro im Vergleich zu anderen Städten einen niedrigen Schuldenstand und dadurch auch niedrige Zinsbelastungen."
Zudem sei für die Stadt von Vorteil, dass sie 2007 kein Defizit mit der so genannten Ausgleichsrücklage decken musste. "Deshalb können wir eine schwächelnde Konjunktur auffangen", erläutert Vogt. Die Liquidität der Stadt sei gut: 5Millionen Euro seien in Festgeld mit einer dreimonatigen Kündigungsfrist angelegt.
Deshalb seien für das kommende Jahre keine Einschnitte geplant. "Wir behalten alle freiwilligen Leistungen wie beispielsweise die Schulsozialarbeit oder die Sportförderung bei", so Vogt.
Im Bereich Jugend werde sogar mit einem höheren Ansatz geplant. "Nicht nur, weil sich inflationsbedingt die Kosten erhöhen, sondern weil mir auch mehr Geld für die Betreuung von Kindern ausgeben werden", sagt Vogt.
Anfang des Jahres war der Kämmerer von einem Minus von 1,8 Millionen Euro in der Stadtkasse ausgegangen. "Wir gehen zurzeit davon aus, dass wir das Jahr mit einem Minus von 454.000 Euro abschließen", erläutert Vogt. Das könne sich aber noch ändern. In zwei Wochen erhalte die Stadt neue Steuerschätzungszahlen.
Das geringer ausgefallene Defizit erkläre sich vor allem dadurch, dass die Stadt mehr Steuern erhält als erwartet. "Die Unternehmenssteuerreform wirkt sich bei uns nicht negativ aus.
Wir erhalten nach der aktuellen Prognose durch zwei Rückzahlungsbescheide 1,1 Millionen Euro mehr Gewerbesteuern als zum Jahresanfang veranschlagt." Von 15,6 Millionen Euro war der Stadtkämmerer ausgegangen. "Unser vorsichtiger Ansatz hat sich ausgezahlt", sagt Peter Panitz, Bereichsleiter Finanzen.
Mehr Geld als veranschlagt gibt die Stadt für Personalaufwendungen aus. "Die tarifliche Erhöhung haben wir zu niedrig angesetzt. Zudem wirkt sich das Kinderbildungsgesetz aus. Wir haben eine höhere Anzahl von Betreuern", erklärt Vogt.