Neusser Christopher Sassenrath produziert Alarm für Cobra 11 Neusser Produzent erfüllt Kindheitstraum

Neuss · Wenn am Dienstag eine neue Folge „Alarm für Cobra 11“ in Spielfilmlänge über den Bildschirm flimmert, liegt das an Christopher Sassenrath. Als Produzent verantwortet er die nächsten sechs Teile des Formats und hat sich damit einen Kindheitstraum erfüllt.

Drehort Dormagen: Die zweite Alarm-für-Cobra-11-Folge unter Christopher Sassenraths Verantwortung trägt den Titel „Hoffnung“ und wird am Dienstag, 21. Januar, 20.15 Uhr ausgestrahlt.

Foto: Foto: RTL / Guido Engels

Auf der Autobahn wird eine junge Mutter brutal angegriffen – und ein Unternehmensberater stürzt vom Balkon eines Luxushotels in den Tod. Bei der Autobahnpolizei herrscht Alarm: Beide Fälle könnten miteinander in Verbindung stehen. Denn die Ermittler stoßen auf ein skrupelloses Geschäftsmodell.

Diese Szenen sind Teil der neuen „Alarm für Cobra 11“-Folge „Kein Kinderspiel“, die am Dienstag, 14. Januar, auf dem Fernsehsender RTL ausgestrahlt wird. Verantwortet wurde sie von dem Neusser Christopher Sassenrath, der als Produzent bei der Firma „Action Concept“ arbeitet. Damit ist ein Kindheitstraum von Sassenrath in Erfüllung gegangen: „Hätte man mir das vor 20 Jahren gesagt, hätte ich es wahrscheinlich nicht für möglich gehalten“, sagt der 33-Jährige.

Der Neusser Christopher Sassenrath hat sechs Folgen des Formats produziert.

Foto: Jürgen Scholten

Denn „Alarm für Cobra 11“ war damals die Lieblingsserie des heutigen Produzenten. „Ich habe sie immer gemeinsam mit einem Freund gesehen, die Sendung war die Initialzündung, dass ich selbst gerne Filme machen wollte“, erzählt er. Als es dann zu Weihnachten eine Filmkamera gab, nutzten sein Bruder und er sie, um Filme im Stil von „Alarm für Cobra 11“ zu drehen – mit wilden Verfolgungsjagden im Kettcar. Ende 2003, mit gerade einmal zwölf Jahren, gründete Sassenrath mit einigen Freunden die „Neusser Filmstudios.“

Acht Jahre lang produzierten die Jugendlichen eigene Spielfilme, luden zu Premieren und verkauften erfolgreich ihre DVDs. Kein Wunder, dass Sassenrath sich für ein Praktikum in der Filmbranche entschied. Schon damals kam er seinem Traum von „Alarm für Cobra 11“ näher: Als Schüler packte er nämlich für die Firma „Action Concept“ mit am Set der Action-Serie rund um die Autobahnpolizei an. Und genau zu jenem Unternehmen sollte er 15 Jahre später – nach Studium an der Filmakademie Baden-Württemberg und eigener Produktionsfirma „handwritten Pictures“ – 2022 zurückkehren.

Als Produzent hat er dort die Gesamtverantwortung für „Alarm für Cobra 11“ übernommen und hat als solcher die kreative und kaufmännische Seite des Projekts im Blick. Denn die Kosten für Drehtage müssen effizient geplant werden. Jedes Set kann man sich wie eine kleine Stadt vorstellen: Catering-, Kostüm- und Maskenwagen rollen gemeinsam mit der Technik an, um für die Aufnahmen bereitzustellen. „Die Kosten versuchen wir so schlank und effizient wie möglich zu halten“, sagt Sassenrath. Das Geld soll nämlich in die Actionszenen und Effekte fließen: Teilweise werden die schon auf dem Hof der Produktionsfirma geprobt, damit am Drehtag möglichst alles auf Anhieb klappt. „Die Sicherheit steht natürlich an oberster Stelle“, sagt Sassenrath. Und damit ein solcher Actiondrehtag gelingt, muss alles minutiös geplant werden.

Die neue Staffel „Alarm für Cobra 11“ wurde auch im Rhein-Kreis Neuss gedreht: Für die Folge „Hoffnung“, die am 21. Januar ausgestrahlt wird, war das Team auf dem Campingplatz in Dormagen vor Ort. „Dort wurden mehrere Rückblendesequenzen und Verhörsituationen gefilmt“, sagt Sassenrath und fügt hinzu: „Wir haben dort sehr stimmungsvolle Aufnahmen im Sonnenuntergang gemacht.“ Überhaupt bringe er bei der Frage nach Drehorten gerne den Rhein-Kreis Neuss ins Spiel. „Früher wurden einige Verfolgungsszenen auf dem Grevenbroicher Autobahn-Endstück gedreht“, erinnert er sich. „Damals hatten die Autos bei „Alarm für Cobra 11“ sogar noch ein Neusser Kennzeichen.“

Ein Format wie „Alarm für Cobra 11“ zu produzieren, ist für ihn etwas Besonderes. „Jeder kennt es und hat eine Meinung dazu“, sagt er. Dabei möchte er dem Vorurteil widersprechen, dass die Geschichte keinen großen Stellenwert hat. Im Gegenteil: „Die Produktion ist sehr komplex, weil wir verschiedene Elemente unterbringen.“ Da seien die Actionszenen, aber auch eine Handlung, die sich aus verschiedenen Genres, wie dem Thriller, dem Krimi und komödiantischen Elementen sowie emotionalem Tiefgang speist.

Seitdem die erste Folge von „Alarm für Cobra 11“ im Jahr 1996 ausgestrahlt wurde, habe sich das Format immer weiterentwickelt und neu erfunden: Zum Beispiel, indem es dem jeweiligen Zeitgeist angepasst wird. Und seit 2023 werden die Folgen in Spielfilmlänge herausgebracht.