Unterwegs in Tönisvorst Apfelkönigin testet neue Apfelsorte

Tönisvorst · Die ersten Termine hat die Tönisvorster Apfelkönigin Nina Bones schon absolviert. Auf dem Obstgut Panzer wurde jetzt die neue Hofsorte Snap Dragon probiert.

Seit September ist Nina Bones Tönisvorsts Apfelkönigin und nimmt Termine wahr. Nun besuchte sie Gartenbaumeister Philipp Panzer.

Foto: Norbert Prümen

Die Krone sitzt auf den langen blonden Haaren und die Schärpe mit dem goldenen Schriftzug „Tönisvorster Apfelkönigin“ ziert das sportliche Outfit. „Für mein Dirndl war es mir heute doch etwas zu kalt“, meint Nina Bones lachend. Die Tönisvorster Apfelkönigin ist auf Stippvisite beim Obstgut Panzer unterwegs. „Hier hatte ich schon meine erste Schulung in Sachen Äpfeln. Ich war bei der Ernte dabei, habe die Lagerhaltung gesehen und natürlich verschiedene Apfelsorten probiert“, erzählt die 25-Jährige. Doch eine Sorte hat sie noch nicht getestet, obwohl diese etwas ganz Besonderes ist. Es handelt sich nämlich um eine Hofsorte, die es nur in den Hofläden gibt und nicht in den Discountern oder bei Vollsortimentern. Der Name der Apfelsorte lautet Snap Dragon.

„Eine große Gruppe von Obstbauern hat die Sortenrechte erworben und daher kann dieser Apfel nur bei Anbauern direkt erworben werden. Aktuell sind wir die Ersten, die ihn in der Apfelstadt im Anbau und damit im Verkauf haben“, sagt Philipp Panzer. Der Gartenbaumeister Fachrichtung Obstbau beschreibt den Apfel als saftig-süß und knackig. Viele würden von einem Monster Crunch sprechen, fügt er an. Bones, die probiert, kann dem zustimmen. „Sehr lecker“, lautet ihr Kommentar. Aber ihr Lieblingsapfel ist und bleibt der Wellant. Der habe so eine leichte Säure, die sie einfach möge, bemerkt die Apfelkönigin.

Im Berufsleben hat die neue Apfelkönigin nichts mit dem Apfelanbau zu tun, so wie es bei ihrer Vorgängerin der Fall war. Bones ist Verwaltungsangestellte beim Standesamt. Ihr Apfelwissen hat sie sich erst mit ihrer neuen Aufgabe angeeignet. Dass sie Apfelkönigin geworden ist, verdankt sie ihrer Mutter. „Meine Mutter hatte die Information, dass die Stadt Tönisvorst auf der Suche nach einer neuen Apfelkönigin war, gesehen und gemeint, das wäre doch was für mich“, sagt Bones. Auch wenn sie in Anrath aufgewachsen ist, fühlt sie von Kindesbeinen an eine tiefe Verbundenheit zu Tönisvorst. Das liegt an den Tönisvorster Großeltern, wobei schon „mein Urgroßvater Tönisvorster war“, erzählt die Apfelkönigin.

Als Kind verbrachte sie viel Zeit in der Apfelstadt und wurde dort in der Session 2009/10 sogar Kinderprinzessin. „Damals habe ich schon gesagt, dass ich irgendwann einmal eine große Prinzessin sein wollte. Nun ist es eine Königin geworden“, sagt Bones. Das offizielle Fotoshooting liegt bereits hinter der jungen Frau, was auch für die ersten Auftritte gilt. Auf Schloss Dyck war man so mit dem Provinzialverband Obst und Gemüse in Sachen Präsentation unterwegs und beim Pflanzfest von Vorst aktiv pflanzte die Apfelkönigin fleißig Blumenzwiebeln mit. Sie freut sich schon jetzt auf den Apfelblütenlauf am 27. April, der ein Highlight in ihrer Königinnenzeit darstellt. Dazu kommen die verschiedenen Frühlingsfeste in der Umgebung, die sie ebenso besuchen wird.

Die Kita-Besuche sind ihr indes eine Herzensangelegenheit. „Ich freue mich generell, wenn ich den Menschen ein Lächeln schenken kann. In strahlende Kinderaugen zu blicken, ist einfach nur wunderschön“, sagt Bones. Sie ist sich der Bedeutung ihrer Aufgabe bewusst und steht hinter ihrem Amt. „Die Apfelkönigin ist eine wichtige Repräsentantin für die Stadt. Sie ist die Vertreterin der Apfelbauern, die Tönisvorst prägen. Sie tritt als Botschafterin auf und ist aus der Apfelstadt nicht mehr wegzudenken“, betont der städtische Wirtschaftsförderer Markus Hergett. Die Apfelkönigin sei das Aushängeschild für die Tönisvorster Obstbauern und stelle unter anderem deren Arbeit vor, schließt sich Panzer an.

Wenn Bones nicht gerade als Apfelkönigin unterwegs ist, dann kann man sie auf einem ihrer beiden Motorräder – ein sportliches Straßenmotorrad und ein Rennmotorrad – antreffen. Die 25-Jährige ist eine begeisterte Motorradfahrerin, was auch für ihren Freund Chris gilt. Der Liebe wegen ist sie seinerzeit nach Kaldenkirchen gezogen, aber mittlerweile wollen die beiden am liebsten nach Tönisvorst ziehen. Was sich allerdings wohnungstechnisch als nicht so einfach darstellt. „Wir suchen eine Dreizimmerwohnung mit Garage. Ein Garten muss nicht sein“, sagt Bones. Wichtig ist nur, dass die beiden Katzen Tiger und Silver mitgenommen werden dürfen, denn die gehören bei Bones und ihrem Lebensgefährten zur Familie dazu.