Den Blumenstrauß reichte die momentan erfolgreichste Kempener Sportlerin direkt weiter an ihre Mutter Birgit(48)- stand doch abends noch eine Trainingseinheit beim Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen an. "Ich trainiere sieben Mal in der Woche an fünf Tagen", gab die Bayer-Spielmacherin noch zu Protokoll, bevor es nach einer Stippvisite im heimischen Kamperlings wieder an den Rhein zurückging.

Sportlich soll 2008 nahtlos an 2007 anknüpfen: Im National-Dress hat Anna mit den Olympischen Spielen in Peking das nächste große Ziel vor Augen. "Und mit Bayer bin ich auch noch nicht Meister geworden", grübelt die ehrgeizige Rechtshänderin, die nach eigenem Bekunden "bis Anfang Dreißig" auf höchstem Niveau Handball spielen will.

Hans Janßen, Vorsitzender des Stadtsportverbandes, erinnerte sich gestern im Rathaus sogar daran, dass der Name Loerper schon lange für guten Sport in Kempen steht: Annas Großtante Ria Loerper wurde 1952 im Sportverein Aegir deutsche Meisterin im Schwimmen.

Ob die ehemalige Duesberg-Schülerin noch mal den Weg in ihre Thomasstadt zurückfindet, lässt sie offen. Mal ein Telefonat mit ihrer Freundin und Ex-Mitspielerin Ellen Köttelwesch, natürlich der Besuch bei den Eltern- mehr ist momentan nicht drin. Selbst die Spiele ihrer ehemaligen Mannschaft in der Jahnhalle sieht sie selten, weil es meist Überschneidungen mit den eigenen Begegnungen gibt.

Kempen: Niederrhein-Meister 2001, 2003 mit der HSG aus VT und KLC; Westdeutscher Meister 2001 mit HSG.

Leverkusen: Seit 2003 im Klub; Vizemeister 2006 und 2007 mit Bayer; 2005 Pokalsieger; 2005 Challenge Cup mit Bayer.

Nationalmannschaft: Seit 2005 Nationalspielerin; 67 Länderspiele und mehr als 66Tore.

Studium: Anna hat das Grundstudium an der Sporthochschule Köln beendet und strebt den Abschluss Diplom-Sportwissenschaftlerin an.

Privat: Sie lebt in Leverkusen, hat aber ihren Erstwohnsitz noch in Kempen. Anna Loerper hat eine ältere Schwester Lena (25). Handball spielt Anna seit ihrem fünftem Lebensjahr.