Ekel auf dem Friedhofs-Klo

Bei einer Rast in Oedt stößt ein Tourist auf eine sehr verdreckte Toilette. Auch der Friedhofsgärtner ist darüber sauer.

Oedt. Wem auf dem Oedter Friedhof die Blase drückt, der sollte sich genau überlegen, ob er die Örtlichkeiten dort nutzen möchte. Der Anblick der Toiletten-Anlage ist wahrlich kein Genuss. Das stellte Helmut Göbels aus Düsseldorf fest und wandte sich mit seinen Beobachtungen an die WZ.

Eine Radtour mit einem Freund nach Venlo führte den gebürtigen Willicher in die Niersgemeinde. Und bei einer Rast auf dem Oedter Friedhof traute er seinen Augen nicht. "Wir mussten schon lachen, so miserabel sah es aus. Es hatte fast schon etwas Künstlerisches", schmunzelt der pensionierte Lehrer.

Diese Anekdote in Erinnerung verschlug es die beiden Rad-Touristen ein Jahr später wieder auf den Oedter Friedhof. Und siehe da- der Zustand war ähnlich niederschmetternd. Fäkalien und Urin beschmierten den Boden, eine Klobürste und Papier suchte man vergebens.

Worüber sich Göbels und sein Gefährte amüsierten konnten, ist für Menschen, die das Häuschen nutzen möchten oder müssen, mehr als ärgerlich. "Gerade ältere Leute müssen ja häufiger mal auf die Toilette. Die tun mir richtig Leid", sagt Helmut Göbels.

Leid tun kann einem auch der, der diese Sauerei wegmachen muss. Friedhofsgärtner Jörg Meier reinigt die beiden Kabinen einmal in der Woche und vor Beerdigungen. Das habe aber keine nachhaltige Wirkung. "Ich habe heute noch eine Rolle Toilettenpapier hingestellt und ich weiß: Die ist morgen weg", ärgert er sich. Auch eine Bürste hinzustellen, habe keinen Sinn- die werde sowieso direkt geklaut. Seit neuneinhalb Jahren ist der Friedhofsgärtner in Oedt bei der Arbeit. Seitdem kennt er das Problem.

"Ich bin Friedhofsgärtner. Dafür bin ich nicht zuständig", ärgert sich Meier. Warum sich die Leute auf dem stillen Örtchen nicht benehmen könnten, ist ihm ein Rätsel. Seiner Meinung nach sollte man die Toiletten abschließen und nur bei Beerdigungen öffnen.

"Die Toiletten werden regelmäßig von einer Putzfrau gesäubert", berichtet Johannes Pasch, stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstandes. Da die Räumlichkeiten offen stehen, könne man nicht erwarten, dass es so aussieht wie zu Hause. Für die meist älteren Besucher des Friedhofs sei es ein Problem, wenn man die Anlagen abschließen würde. "Aber vielleicht müssten wir darüber nachdenken", sagt Johannes Pasch.