Energie in Grefrath: Öko-Strom aus dem Kloster
Vom ersten Blockheizkraftwerk in der Gemeinde profitieren neben der Umwelt auch die Gemeindewerke und der Orden.
<strong>Mülhausen. "Das könnte Signalwirkung für Grefrath haben", glaubt Erik Ix. Was den Leiter der Grefrather Gemeindewerke so hoffnungsfroh in die Zukunft blicken lässt, befindet sich im Kesselhaus auf dem Gelände der Liebfrauenschule und des Klosters der Schwestern "Unserer Lieben Frau": das erste Blockheizkraftwerk (BHKW) der Niersgemeinde. Es soll zusammen mit der neuen Heizungsanlage dafür sorgen, dass 535000Kilowattstunden (kWh) Erdgas eingespart werden. Und dass fast 100Tonnen weniger Co2 ausgestoßen werden. Ix: "Das ist ’ne Hausnummer, da sind wir stolz drauf."
"Die dezentrale Erzeugung von Energie gewinnt immer mehr an Gewicht." Erik Ix, Leiter der Gemeindewerke
Am Anfang stand die Erkenntnis: Nach 23Jahren Laufzeit mussten die Kessel der Heizung für Kloster und Schule erneuert werden. Ein halbes Jahr dauerten die Gespräche mit den Gemeindewerken, bis das Gesamtpaket geschnürt war. Das Ergebnis: Es wird eine neue Anlage zur Erzeugung von Heizungswärme mit zwei Kesseln und Blockheizkraftwerk gebaut. Dieser Verbund besticht nicht nur durch seinen geringeren Erdgas-Verbrauch (3,5 statt vier Millionen kWh/Jahr), durch effizientere Wärme-Erzeugung und größere Umweltfreundlichkeit, sondern auch durch einen schönen Nebeneffekt: Als Abfallprodukt wird Strom produziert.So viel Gutes hat natürlich seinen Preis. Insgesamt waren Investitionen von 250000Euro erforderlich, die von den beiden Vertragspartnern gemeinsam geschultert wurden. Wie dies aufgeteilt wurde, will Ix allerdings nicht verraten.
Von der Investition sollen beide Seiten profitieren. Für die Gemeindewerke sind dies die langfristige Kundenbindung sowie der effektivere Einsatz von Energie mit einem höheren Wirkungsgrad, der um zwölf Prozent steigt. Und vor allem der Einstieg in die dezentrale Erzeugung von Energie. "Die gewinnt immer mehr an Gewicht", ist Ix überzeugt.
Verbrauch Durch die neue Anlage soll der Verbrauch von vier auf 3,5Millionen Kilowattstunden (kWh) pro Jahr sinken. Primär wird die Heizung mit Erdgas betrieben. Für die Umschaltung auf Öl genügt ein Knopfdruck.
Investitionen 250000Euro wurden für die neue Heizungsanlage mit zwei Kesseln, Brenner und Blockheizkraftwerk ausgegeben. Außerdem im Preis: effizientere Regeltechnik, Sanierung der Kaminanlage und Heizungstechnik.
Strom-Menge Mit dem Blockheizkraftwerk werden pro Jahr 390000kWh Strom erzeugt. Dies reicht theoretisch, um etwa 100 Vier-Personen-Haushalte mit elektrischer Energie zu versorgen. Praktisch ist es aber so, dass Schule und Kloster schon 600000kWh verbrauchen.