Stolperfalle Fußgängerzone

Das ärgert uns Nettetaler: Dora Siemes hat sich beim Sturz über einen herausstehenden Pflasterstein die Hand gebrochen.

Breyell. Schmerztabletten muss Dora Siemes auch drei Wochen nach ihrem Sturz nehmen. "Es tut noch immer weh", sagt die 80-Jährige und hält sich die angeschwollene Hand.

Am 22. Januar hatte sie sich wie gewohnt auf den Weg zum Friseur gemacht, bei Lotto Gerwin noch eine Bekannte getroffen, war ins Plaudern gekommen und hatte sich danach auf der Josefstraße weiter zum Salon von Karlheinz Wans begeben. Kurz vor dem Optiker Kutscheidt stolperte Dora Siemes plötzlich über einen spitz herausstehenden Pflasterstein, stürzte, "und knallte mit voller Wucht auf den Boden", wie sich die Rentnerin erinnert.

Im Krankenhaus wurde festgestellt, dass das Handgelenk gebrochen war. "Das liegt nur an dem schlechten Straßenuntergrund", ist Dora Siemes überzeugt. "Die Steine liegen da kreuz und quer rum, mal knubbeln sie sich, mal sind Löcher im Boden."

Ihr Sturz über den Pflasterstein war für die Verletzte eigentlich der Stein des Anstoßes, bei der Stadt anzurufen. "Doch davon hat mir mein Bruder abgeraten", sagt die 80-Jährige. "Er kennt eine Frau, der genau das selbe passiert ist. Die hat sich bei der Stadt beschwert - und nichts passiert, es hat niemand reagiert."

Auch die Geschäftsleute in der Fußgängerzone kennen die Problematik - nicht zuletzt durch die Kunden, die sich bei ihnen darüber beschweren. "Es ist immer das selbe", sagt ein Mitglied des Werberings. "Wenn wir oder jemand anderes die Stadt über neue Unebenheiten auf der Straße aufmerksam macht, wird jemand vorbei geschickt, der dann meist anstelle der fehlenden Steine nur ein wenig Teer ins Loch gießt."

Mindestens 50 Teerflecken verteilen sich mittlerweile im eigentlich schönen Muster der Pflastersteine. "Mittlerweile ist das wirklich kein schönes Bild mehr", sagt ein Laden-Inhaber von der Josefstraße. "Ich habe den Eindruck, dass damals, als die Fußgängerzone angelegt wurde, gepfuscht wurde. Es ist nicht damit getan, immer mal wieder etwas auszutauschen oder Lücken mit Teer zu schließen."

Problem bekannt Die Stadtverwaltung ist sich des Themas durchaus bewusst: Einmal wöchentlich kontrollieren Mitarbeiter des Tiefbauamtes die Beschaffenheit des Straßenbelags in der Fußgängerzone. Ein Grund dafür, dass sich immer wieder Steine aus den Fugen lösen, sei die Kehrmaschine.

Bald neue Steine Laut Christoph Kamps, Pressesprecher der Stadt, ist das "Flicken" der beschädigten Stellen nur vorläufig: "Aufgrund der Witterung ist das momentan nicht anders möglich. Momentan behelfen wir uns mit Kalt-Asphalt. Bei besserer Witterung werden an den Stellen neue Steine verlegt."