Düsseldorfer Postbote will mal eine neue Strecke kennenlernen
Niederrheinischer Radwandertag: Eine halbe Stunde nach Beginn waren 212 Teilnehmer vom Startpunkt „De Bütt“ losgeradelt.
Willich. Als der Stellvertretende Bürgermeister Hans Kothen den 17. Radwandertag gestern um 10 Uhr vor "De Bütt" eröffnete, waren schon Dutzende von Radlern gekommen. "Es ist keine Tour de France, sondern ein gemütliches Radwandern durch die schöne Natur", gab Kothen zu verstehen, der sich zwar selbst nicht am Radwandertag beteiligte, dafür aber etwas zu bieten hatte.
Die Fahrrad-Freaks bewunderten die außergewöhnliche Klingel an seinem Rad: "Die habe ich in einem Haushaltswarengeschäft in China gekauft", gab Kothen zu verstehen. Und er gab all’ denen Trost mit auf den Weg, die mit Gegenwind zu kämpfen hatten: "Wer Gegenwind hat, bekommt auch irgendwann Rückenwind."
Nach 30 Minuten waren bereits 212 Teilnehmer registriert worden - mehr als in den Jahren zuvor. 17 Mal wurde der Niederrheinische Radwandertag jetzt bereits organisiert - einen Startpunkt in Willich gibt es seit genau zehn Jahren.
Von Anfang an sind neben der Stadt auch die Mitglieder der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft, Ortsgruppe Anrath-Willich, in die Organisation eingebunden. Michaela Jorek prägte Buttons als Erinnerung an diesen Radwandertag, aber ansonsten war das Rahmenprogramm in diesem Jahr eher sparsam ausgefallen. Die Radler störte es wenig - sie wollten ihre Tour fahren.
Zur Auswahl standen drei Routen, zwischen 40 und 55 Kilometer lang. Darko Roncevic aus Neersen hatte in seinem Fahrradanhänger Hündin Meggi mitgenommen, einen seltenen Basseny-Mix aus Ägypten. Das Tier wurde mit Leckerlis und Wasser bestens versorgt.
Lothar Ziehm schien vom Radfahren nicht genug zu kriegen: Der Düsseldorfer reiste mit dem Auto an, weil er die dortigen Strecken schon kennt - kein Wunder, arbeitet er doch als Postbote, fährt täglich, bei Wind und Wetter, seine 20Kilometer. Gestern hatte er sich bewusst für die Strecke "Willich - Krefeld - Kempen" entschieden.
Wer ein wenig verschnaufte, konnte sehen, welcher Fahrrad-Trend im Kommen ist: Michael Paas vom Willicher Fahrradladen Derichs präsentierte ein Elektrorad mit immerhin 80 Kilometern Reichweite - der stolze Besitzer darf sich fühlen, als führe er ständig mit Rückenwind. Auf diesen Luxus müssen die drei Gewinner eines Rades verzichten, die am Abend ausgelost wurden. rudi