Büderich: Beim Schützenfest gibt sich der neue König die Ehre

Parade, Krönung, Kirmes: Büderich feiert seine neue Majestät Peter (XII.) Gröters.

Büderich. Die größte Sorge von Peter Gröters war, dass er an der Metallplatte vorbeischießen könnte. Doch er traf beim ersten Versuch, und sie fiel direkt. Am Sonntag gaben rund 1000 Schützen ihrem König Peter XII. bei der Großen Parade auf der Dorfstraße die Ehre.

Trotz des frühzeitigen Pfingsttermins in diesem Jahr wurde die St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft mit Sommerwetter verwöhnt. "Da habe ich wohl die richtigen Kerzen in der Kirche angezündet", scherzte der Vorsitzende Hans-Georg Bodewig bei der Festversammlung am Montagmittag. Dort verabschiedete Bürgermeister Dieter Spindler die Altmajestäten und begrüßte die neuen Repräsentanten der Bruderschaft.

Stehende Ovationen gab es natürlich für den aktuellen Regimentskönig Peter Gröters. "Sein Name steht für Familientradition im Handwerk, Schützenwesen und bei der Feuerwehr, aber auch einfach für einen netten, positiven Menschen", so Spindler. Vor 35 Jahren waren die Eltern, Helmi und Josef Gröters, das Königspaar. Peter, der seine Schützenlaufbahn klassisch bei den Edelknaben begann, durfte damals die Königsstandarte tragen.

Sein Antrieb, sich in diesem Jahr für die Königswürde zu bewerben, war allerdings das 100-jährige Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr. "Mein Wunsch war immer: Wenn ich Schützenkönig werden sollte, dann zu einem besonderen Anlass", so PeterXII. "Die Feuerwehr zählt zwar nicht zum Schützenbild, aber prägt das Ortsbild."

Zur Feier des Tages marschierte eine Abordnung der Feuerwehr zur Königsparade vor dem Rathaus auf. Ihnen folgten über 1400 Zugteilnehmer, die das sonnige Wetter anscheinend in vollsten Zügen auskosten wollten, denn die Parade begann gut eine Stunde später als vorgesehen.

Aufregung vor dem Höhepunkt am Pfingstmontag verspürte der 48-jährige Peter Gröters kaum. Als Vorstandsmitglied der Bruderschaft kannte er die Abläufe genau. "Aber ich habe bereits nach kurzer Zeit gemerkt, dass ich die Dinge als König trotzdem anders sehe." Beeindruckt war der Malermeister von der großen Hilfsbereitschaft. Mehr als 100Personen halfen ihm beim Residenzbau.

Für sein eigenes Engagement in der Bruderschaft wurde Seine Majestät auf der Festversammlung vom stellvertretenden Bezirksbundesmeister Andreas Kaiser mit dem Hohen Bruderschaftsorden ausgezeichnet. Peter Gröters kümmert sich um das Archiv der Sebastianer in Büderich. "Im Laufe meiner Schützenzeit habe ich das Traditionelle sehr schätzen gelernt. Deshalb liegt mir die Arbeit im Archiv am Herzen", sagte er.

Dabei blickte er schon auf so manche Schwarz-Weiß-Aufnahmen, die 100 Jahre alt sind. Und demnächst wird er auch einige Farbfotos seiner eigenen Königszeit dort einsortieren.