Dezernentenwahl: Kandidatenkarussell in Osterath

Es könnte ernst werden: Vier Bewerber kamen bei der Politik an.

Meerbusch. Die Tage des aktuellen Technischen Dezernenten in Meerbusch scheinen gezählt - und man könnte es dem Amtsinhaber nicht verdenken, wenn er ein herzhaftes "Gott sei Dank!" ausstoßen würde. Denn seit knapp zwei Jahren agiert Bürgermeister Dieter Spindler (CDU) in Doppelfunktion, zuletzt ganz offiziell.

In zwei Bewerbungsrunden war zuvor die Kür eines Nachfolgers für den bei seiner geplanten Wiederwahl gescheiterten Michael Nowack ohne Ergebnis geblieben.

Die dritte Runde soll es nun richten, und wenn man dem Fraktionsvorsitzenden Werner Damblon (CDU) Glauben schenken darf, könnte es diesmal klappen: "Ich würde sehr, sehr viel darauf setzen." Er ist sich sicher, dass seine Fraktion sich heute auf ein, zwei Kandidaten festlegen werde.

Die Zwei steht als magische Zahl im Raum, denn zwei Kandidaten haben alle vier Parteien ausgeguckt. Man wisse allerdings noch nicht, ob die eigenen auch diejenigen seien, die für die CDU-Mehrheitsfraktion in Frage kämen, weist Jürgen Eimer (SPD) darauf hin, dass es bis gestern noch keine Abstimmung gegeben habe.

Das Parteibuch oder ob eines vorhanden sei, so heißt es in allen Fraktionen, habe keine Rolle gespielt. Inhaltlich werden die Anforderungen formuliert: ein Visionär wird gesucht, dem man planerisch und gestalterisch einiges zutraut, der aber ebenso die Führung eines Dezernats mit etwa 200 Mitarbeitern bewältigt. Keine leichte Aufgabe.

Osterath war am Freitag der Ort der Vorwahl: Die vier Kandidaten, die zum persönlichen Gespräch eingeladen worden waren, präsentierten sich je eine Stunde lang einer Fraktion.

Das Ergebnis dieser etwas ausgedehnten Form des modernen Speed-Datings ist offensichtlich mehr als zufriedenstellend. "Sehr interessant" sei es gewesen, sagt Gesine Wellhausen (FDP). Ihre Fraktion sei "echt angetan" von konstruktiven und inhaltlich guten Gesprächen. Neue Ideen, auf Meerbusch zugeschnittene Lösungsansätze - das werde gesucht.

Alle vier Bewerber seien qualifiziert, auch wenn sich nach den thematischen Schwerpunkten, die man setze, in seiner Fraktion ein deutlicher Favorit herausgeschält habe, dem man die notwendige Kreativität und Konsequenz zutraue, sagt Jürgen Peters (Grüne).

Am Donnerstag im Ältestenrat wollen die Fraktionen eine Vorentscheidung treffen. Denkbar ist, dass es eine weitere Kandidatenrunde gibt, sagt Werner Damblon. "Sollten zwei Bewerber nahe beieinander liegen, macht es Sinn, dass man beide noch einmal zu einem längeren Gespräch einlädt", meint Peters.