Meerbusch: SPD fordert Kita-Plätze zum Nulltarif

Die SPD gibt sich nach ihrer Haushaltsklausur familienfreundlich und fordert millionenschwere Umschichtungen.

Meerbusch. Die Meerbuscher SPD ist mit einem Wust an Anträgen von der Haushaltsklausurtagung am Samstag zurückgekehrt und will mit der Mehrzahl der insgesamt 23 "Korrekturen" im aktuellen Haushalt Familienfreundlichkeit signalisieren.

An der Spitze der in zweiwöchiger Tätigkeit in den Arbeitsgruppen entstandenen Anträge steht die erneute Forderung nach Tageseinrichtungsplätzen für alle Kinder zum Nulltarif. Die Stadt müsse sich nicht nur kinderfreundlich geben, sondern auch handeln. "Wie bekommen wir denn junge Familien hier hin?", erklärt SPD-Fraktionschefin Ilse Niederdellmann.

Allerdings würde die Stadt diese Entscheidung Millionen kosten. Eine Million Euro zum von der SPD gewünschten Auftakt im August des kommenden Jahres und dann weitere zwei Millionen Euro in den Folgejahren. "Dann müssen wir halt umschichten", erläuterte Niederdellmann ihren Finanzierungsplan zur Deckung.

Erneut tritt die SPD an (nach eigener Angabe zusammen mit FDP und Grünen), um den ebenfalls bislang von der CDU abgelehnten integrativen Unterricht nun doch in Meerbusch zu ermöglichen.

Die Gesamtschule stehe für das Projekt unter zieldifferenter Verwirklichung bereit - aber ein Raum müsse für eine Rückzugsmöglichkeit her. Fünf Meerbuscher Kinder könnten im kommenden Jahr auf die weiterführende Schule gehen. Kosten für das Vorhaben: 140 000 Euro.

Ebenfalls Kindern soll der so genannte Vereins-Scheck zugute kommen. Die Stadt soll hierbei 100 Mitgliedschaften (10 000 Euro) ausschütten, um Mädchen und Jungen finanzschwacher Eltern die Teilnahme am Vereinssport zu ermöglichen.

Aber auch Senioren sollen nach dem Willen der SPD mehr Möglichkeiten bekommen, sich zu bewegen - in so genannten Generationenparks unter freiem Himmel. Drei dieser "Spielplätze" (beispielsweise mit Boule und Schachfeldern) für ältere Herrschaften sollen in den kommenden drei Jahren zum Preis von insgesamt 60 000 Euro entstehen.

Grundsätzlich sei Niederdellmann einverstanden mit dem Haushaltsentwurf der Stadt: "Zahlenmäßig sind wir hochzufrieden." Aber wegen der zu erwartenden Auswirkungen der Finanzkrise dürften jetzt die Hände nicht in den Schoß gelegt werden.