Osterath: Spatenstich in der Görgesheide

Am Ortsrand von Osterath soll ab Anfang 2009 gebaut werden. Etwa 85 Wohneinheiten entstehen.

Osterath. Die Investoren in der Görgesheide haben Glück. Dieses Gebiet im Norden Osteraths kann nicht mehr in den Flächenpool fallen, mit dem die Stadt die Erschließung des Ostara-Geländes in Osterath kompensieren soll. Das wird neben einigen privaten Grundbesitzern auch den Hauptinvestor freuen: Als Bauträger wird die Firma Ten Brinke das "Wohnkarree Görgesheide" entwickeln. Gestern setzten der Ten Brinke-Geschäftsführer Wohnungsbau, Erik Lokotte, und Meerbuschs Bürgermeister Dieter Spindler den symbolträchtigen ersten Spatenstich.

41 Häuser will Ten Brinke bauen, drei freistehende Einfamilienhäuser, die übrigen als Doppelhaushälften. Energiesparhäuser können es werden, betont Werner Hübner, Verkaufsleiter von Ten Brinke, "wenn es erwünscht ist". Eine gute Dämmung inklusive der Kellerbodenplatte sei selbstverständlich, betont der Bauträger, Solaranlage und Warmwasserspeicher baubar. Photovoltaikanlagen zur Stromerzeugung gehören aber dem Vernehmen nach nicht zum Wahl-Programm.

Sechs Häuser, so Hübner, seien verkauft, die Ausschachtungen dafür sollen in den ersten beiden Monaten des kommenden Jahres beginnen. Damit rückt auch die Aufgabe des Hoppe-Hofs näher. Landwirt Andreas Hoppe gehörte ein Großteil des Grund und Bodens in dem künftigen Neubaugebiet. Ein großer Teil davon ist noch bebaut: Darauf stehen das Wohnhaus der Hoppes, Scheune, Nebengebäude.

Mit dem Inkrafttreten des Bebauungsplans Görgesheide vor etwa einem Jahr ist deren Ende vorhersagbar: Denn der Bezug der Neubauten setzt laut Stadtplaner voraus, dass der landwirtschaftliche Betrieb stillgelegt wird. Zwei Jahre Frist hatten Andreas Hoppe und seine Familie, ein Domizil an anderem Ort zu finden. Knapp ein Jahr ist davon bereits verstrichen.

Schwer sei es schon, aber gut überlegt habe man sich die Aufgabe des Hofes, sagt Margret Hoppe gestern auf Nachfrage. Schon jetzt sei er umgeben von Wohnhäusern. "Wir fahren mit unseren schweren Maschinen durchs Wohngebiet." Das sei nicht optimal. Eine Erweiterung des Betriebs, der im Jahr 2000 die Milchviehhaltung mit eigener Aufzucht aufgab und sich seitdem auf Ackerbau und Dienstleistungen konzentriert, sei an dieser Stelle nicht möglich. So habe man sich schließlich entschlossen und sei auf der Suche nach einem neuen Standort - der nicht einfach zu finden sei. "Entschieden ist noch nichts", sagt Margret Hoppe.

"Neubaugebiete sind immer auch Anzeichen eines Strukturwandels. Wo die Landwirtschaft sich zurückzieht, gilt es, neue Nutzungen zu entwickeln", sagte Bürgermeister Dieter Spindler gestern vor ebendiesem Hintergrund.