Dormagen: Privater Kindergarten statt Rappelkiste?
Die Instandsetzung zweier Hochhäuser ist nun abgeschlossen. Das wurde am Mittwoch mit einem Fest für Kinder gefeiert.
Dormagen. Musik, Döner und reichlich Getränke - da fehlte eigentlich nur noch das gute Wetter. Zu einem Straßenfest hatten die Brüder Dogan und Mehmet Sevimli in den Fichtenweg in Horrem geladen. Doch es regnete so heftig vom Himmel herab, dass sich nur wenige Gäste in das bereit gestellte Zelt einfanden.
Dabei sollte der Erlös des Festes einer guten Sache zugute kommen. "Wir wollen ihn für die Errichtung einer neuen Kindertageseinrichtung verwenden", sagte Birgit Hohns, Immobilienmanagerin von der pro-Ubicus -Hausverwaltung, die für die Häuserkomplexe Fichtenweg 2 und 4 zuständig ist.
"Die städtische Rappelkiste’ wird immer maroder. Dadurch, dass wir im Fichtenweg aber keine Leerstände mehr haben, reicht der Kindergarten für die Zukunft nicht", so Hohns. Immer mehr Familien seien in den vergangenen Jahren in die Straße gezogen. Hohns: "Wir haben das mit der Stadt schon besprochen."
Stadtsprecher Swen Möser bestätigt, dass die Stadt derzeit prüfe, ob ein Sanierungsbedarf besteht. "Denn es ist ja die Frage, ob sich eine Instandsetzung aufgrund der Nachfrage überhaupt lohnt und ob es nicht eine andere Lösung gibt", sagt Möser. Die Brüder, die die Hochhäuser gekauft haben, haben bereits eine: Sie wollen mit einer privaten Initiative einen Kindergarten gründen.
Beim Fest wurde auch Bilanz gezogen. 2003 standen allein in dem Komplex 33 Wohnungen leer. "Die Gebrüder Sevimli, die Stadtsparkasse und die Stadt haben vor anderthalb Jahren dafür gesorgt, dass die Häuserblocks komplett saniert und modernisiert wurden", erklärt Hohns.
Rund 4 Millionen Euro soll das gekostet haben. Die Häuser seien nun komplett belegt. "Für die Sicherheit der rund 80 Mietparteien ist gesorgt. Es wurden Video-Kameras in den Treppenhäusern installiert", erklärte Hohns. Die Mieten lägen unter dem Quadratmeterpreis der Genossenschaftswohnungen.
"Aus alten Häusern lässt sich etwas machen", freut sich die Immobilienmanagerin. Einen Grund zu feiern gab es , wenn nur das Wetter mitgespielt hätte.