Grevenbroich: Tollkühne Kunststücke

Flugsport: Der Aero-Club Grevenbroich-Neuss veranstaltete auf der Gustorfer Höhe sein Flugplatzfest – Rundflüge für Besucher inklusive.

Grevenbroich. Die Sonne ist gleich in doppelter Hinsicht die Freundin der Grevenbroicher Segelflieger. Zum einen ist sie für die Thermik, jene aufgeheizte aufsteigende Luft, verantwortlich, die den motorlosen Flug überhaupt erst ermöglicht. Zum anderen sorgt Sonnenschein für viele Besucher beim Flugplatzfest, das am Wochenende wieder auf der Gustorfer Höhe stattfand.

Bereits zum 14. Mal luden die Abteilungen Modell- und Segelflug des Aero-Clubs Neuss-Grevenbroich zu dieser Veranstaltung ein. Während das Schauprogramm am Samstag verstärkt auf den Modellflug setzte, bewiesen gestern vor allem die Segelflieger ihr Können.

Am Samstag war die neue Graspiste aufgrund der heftigen Regenfälle vom Vortag noch sehr weich. Daher waren nicht so viele Starts und Landungen auf dem durch die Wassermassen etwas mitgenommenen Boden möglich. Gestern konnten die Besucher dann aber die Kunststücke erfahrener Segelkunstflugpiloten am Himmel bewundern.

Neben Nationalmannschaftsmitglied Eugen Schaal drehte auch der Deutsche Meister im Motorkunstflug, Mike Rottland, einige Loopings. Zusätzlich zum Schauprogramm wurden Rundflüge mit Segel- und Motorflugzeugen für die Besucher angeboten. Wer Lust hatte, konnte sich auch am Modellflugsimulator versuchen.

Marcel Krude ist seit fünf Jahren begeisterter Modellflieger. Bald will er auch an offiziellen Wettkämpfen teilnehmen. Bis dahin führt er seine Kunststücke mit dem so genannten "Shockflyer", einem ferngesteuerten kunstflugfähigen Flugzeug in Leichtbauweise, dem Publikum in Gustorf vor. 290 Gramm wiegt das kleine Flugobjekt bei einer Spannweite von zirka 80 Zentimetern.

Hauptsächlich würden diese Modellflugzeugtypen für das Hallenfliegen konstruiert. Dann seien sie aber noch rund 100 Gramm leichter, erklärt der Jugendliche, der über seinen Großvater zum Modellflug kam. Bis zu 10 000 Zuschauer fanden in den vergangenen Jahren den Weg auf die Gustorfer Höhe.

Der Aero-Club verfügt über eine große Bandbreite an Flugzeugen. Hobby- und Sportflieger kommen gleichermaßen auf ihre Kosten. Neben dem Discus 2C, einem Hochleistungssegelflugzeug, hat der Club auch kleinere Maschinen, die er seinen Mitgliedern zur Verfügung stellt. Zwischen 800 und 1000 Kilometer kann man mit einem Hochleistungsflieger zurücklegen. Ganz so weit ist man in Gustorf noch nicht geflogen. "Das ist aber für die Zukunft geplant", erzählt Vorsitzender Ulrich Schulz.

Am Samstagabend trafen sich die Flugsportbegeisterten dann zu Tanz und Musik. Die Grevenbroicher Rockband Stixx heizte den Gästen mächtig ein. Der Tanzabend ist für Besucher und Musiker immer wieder ein großes Erlebnis. "Wenn die Flieger abends von den Scheinwerfern angestrahlt werden, sorgt das für eine tolle Atmosphäre", freut sich Ulrich Schulze.