Kaarst: Bürgersolaranlage produziert Strom
Im April hat sich die Gesellschaft gegründet. Im September wurden die Module geliefert und in zwei Wochen montiert.
Kaarst. Es ist nicht die erste im Rhein-Kreis, aber die erste in Kaarst: Die Bürgersolaranlage ist gestern offiziell in Betrieb gegangen. Im Jahr soll sie rund 22500 Kilowattstunden Strom produzieren. "Das entspricht dem Durchschnittsverbrauch von fünf energiebewussten Haushalten", erläutert Siegfried Lautenschläger, Sprecher der Gesellschaft.
Am Montag hat die Solaranlage die Sonnenstrahlen in 62,2 Kilowattstunden gewandelt. Eine Anzeigetafel, gefördert vom Land, informiert über die jeweilige Leistung.
Im April hatte sich die Gesellschaft gegründet. "Wichtig war, dass das Projekt in diesem Jahr verwirklicht wird, weil es dann noch Fördergelder gibt, die im nächsten Jahr nicht mehr gewährt werden", sagt Siegfried Lautenschläger, Sprecher der Gesellschaft.
29 Bürger haben sich zusammengefunden. Die Idee zur Solaranlage war in der Initiative "Fairer Gaspreis Kaarst" entstanden. "In einer Arbeitsgruppe haben wir uns schon länger damit befasst. Und jetzt ist für mich ein Traum in Erfüllung gegangen."
Querelen hatte es in der Gründungsphase mit der Stadt gegeben, die anfangs das städtische Dach nicht kostenlos zur Verfügung stellen wollte. Aber bei der offiziellen Inbetriebnahme war das längst vergessen. Bürgermeister Franz-Josef Moormann lobt die Initiative ausdrücklich: "Anfangs wurde ein bisschen um die Ecke gedacht, aber der Rat hat die Initiative einstimmig unterstützt. Der Betrieb der Anlage bringt keine Nachteile, sie dient allen und ist wichtig für den Umweltschutz. Deshalb muss eine solche Aktion unterstützt werden."
Das sei die Aufforderung für eine zweite Bürgersolaranlage, so Lautenschläger. "Wir haben noch etwas Geld übrig, das könnte als Anschubfinanzierung dienen. Außerdem hatten wir noch Anfragen von Bürgern, die schon bei der ersten Anlage mitmachen wollten."
Auch sei die Realisierung beim zweiten Mal leichter: "Im Gestattungsvertrag müsste ja nur der Name der Schule ausgewechselt werden." Ein Standort ist auch gefunden: das Dach der Matthias-Claudius-Schule.