Kaarst: Angekratztes Image, tolle Rennen

Zur achten Six-Day-Night kamen im Vergleich zum Vorjahr etwas weniger Zuschauer. Sie erlebten Bahnradsport auf Weltklasseniveau.

Kaarst. Etwas weniger Zuschauer als im Vorjahr, aber spannende Rennen und ambitionierte Sportler - so lautet das Fazit der Six-Day-Night. Zum achten Mal erlebten die Zuschauer Bahnradsport auf Weltklasseniveau, bei dem sich auch die Nachwuchssportler von ihrer besten Seite zeigten. Zu den Höhepunkten zählten auch die Rennen der Handicap-Radsportler, die um zwei Paralympic-Cups fuhren.

In der 1.000-Meter-Verfolgung wurde zunächst der "Preis der Kreiswerke Grevenbroich und Sportland NRW" ausgefahren, anschließend die "Goldene Speiche".

Bei den Rennen starteten die erfolgreichen Teilnehmer der Paralympischen Spiele in Peking, die Deutschland 13 Medaillen beschert haben: Michael Teuber, Tobias Graf, Erich Winkler, Pierre Senska, Klaus Lungerhausen und Natalie Simanowski. Die Sportler ernteten die volle Bewunderung der Zuschauer.

"Wir finden, dass sie hervorragende Leistungen erbracht haben und 13 Medaillen sind ein fantastisches Ergebnis", lobte Bürgermeister Franz-Josef Moormann. Er sei bereits beeindruckt gewesen, als er das Vortraining auf der Büttgener Bahn gesehen habe.

Bundestrainer Adelbert Kromer, der die Handicap-Sportler seit 1990 bei internationalen Wettkämpfen unterstützt, gab eine Einschätzung darüber ab, warum das Team so gut abschnitt: "Wenn die Stimmung gut ist, ist auch der Erfolg gut. Dazu hat auch das Training im Kaarster Sportforum beigetragen."

Die Bedeutung des Radsports für das Image der Stadt in Verbindung mit dem bundesweit bekannten Radsportevent Six-Day-Night ist nach Ansicht von Marc Raffel, Teammanager des Tennisclubs Blau-Weiß Neuss und Inhaber einer Sportagentur nicht hoch genug einzuschätzen: "Sport ist ideales Standortmarketing, denn über erfolgreichen Sport werden Städte bekannt."

Allerdings, meinte Kreis-Wirtschaftsförderer und Sportdezernent Jürgen Steinmetz, sei das Image des Radsports durch die Dopingfälle angekratzt, was sich auch in den geringeren Zuschauerzahlen beim Six-Day-Night-Event zeige.

Insgesamt hatte es Organisator Udo Hempel geschafft, ein herausragendes Event auf die Beine zu stellen. Unter dem Motto "Vive la France" wolle man dem "Deutschen Bahnradsport eine internationale Bühne bereiten", erklärte Hempel.

In elf Rennen präsentierten sich herausragende Fahrer wie Leif Lampater, derzeit der leistungsstärkste Deutsche Sechs-Tage-Fahrer oder auch das Schweizer Team Tristan Marguet und Maxime Bally, das erstmalig in Kaarst beim Scratch-Race antrat.

Bei diesem Rennen fahren die Radteams in der Gruppe los und es gewinnt der, der als erster die zehn Runden auf der Bahn absolviert. Auch eine 35-Minuten-Jagd, Sprintrennen und Rundenrekordrennen wurden ausgefahren.

Favorit Danilo Hondo siegte mit Partner Leif Lampater erwartungsgemäß. Lokalmatador Andreas Beikirch schaffte es mit Alexander Aeschbach auf den zweiten, Lars Teutenberg fuhr mit Marc Hester auf den dritten Platz. Alle Ergebnisse:

www.sixdaynight.de