Rhein-Kreis Neuss: Dekanate wollen gemeinsam stärker werden

Kirche Die Dekanate im Rhein-Kreis werden zusammengelegt.

Rhein-Kreis Neuss. Die Dekanate im Rhein-Kreis Neuss werden neu geordnet. Das Kreisdekanat hat beschlossen, dass es künftig statt vier nur noch zwei der kirchlichen Verwaltungseinheiten geben wird. "Die Zeiten haben sich geändert", begründet Kreisdechant und Oberpfarrer Guido Assmann die Entscheidung. "Wir brauchen heute nicht mehr ein so starkes Dekanat."

Nach Beratungen mit dem Priesterrat des Erzbistums, den Dechanten im Kreisdekanat Neuss und den gewählten Laiengruppen vor Ort wird Kardinal Meisner zum 1. November die Dekanate zusammenlegen. Neuss-Süd und Neuss-Nord wird zum neuen Dekanat Neuss/Kaarst, zu dem auch weiterhin die Pfarreien in Neuss, Kaarst, Meerbusch-Büderich und Korschenbroich-Glehn gehören. Dormagen und Grevenbroich mit Rommerskirchen werden zu dem Dekanat Grevenbroich/Dormagen zusammengelegt.

"Das Dekanat hat seine alte Bedeutung verloren", sagt Oberpfarrer und Kreisdechant Guido Assmann. Die Zahl der Priester sei merklich zurückgegangen, es gäbe neue kirchliche Berufe und auch die Zahl der aktiven Gläubigen werde weniger. Die Kirchengemeinden arbeiten heute viel enger miteinander zusammen. Nicht zuletzt dadurch, dass es seit etwa 15 Jahren die Seelsorgebereiche gibt. Diese Ebene zwischen Gemeinde und Dekanat hat viele der früheren Aufgaben der Dekanate übernommen. "Wir passen jetzt die Struktur an, wie die Situation seit Jahren ohnehin schon ist", sagt Assmann.

Der Kreisdechant betont: "Wir verlieren überhaupt nichts." Zwar wird es ab 1. November nur zwei Dechanten geben, doch diese übernehmen die Aufgabe zusätzlich zu ihren priesterlichen. Dekanate sind pastorale Größen, durch die Neuordnung werden keine Kirchengemeinden oder andere Strukturen aufgelöst.

"Man kann heute nicht mehr nur seinen eigenen Kirchturm sehen. Gemeinsam ist man stärker", ist der Oberpfarrer überzeugt. Er begrüßt daher jegliche Art von Zusammenarbeit der Gemeinden. So gibt es in dem dann neuen Dekanat Neuss/Kaarst bereits seit einigen Jahren ein gemeinsames Gremium der Laien. Nun wird auch überlegt kreisweit eine solche Institution zu wählen. Alle bisherigen Dekanatsräte, aus deren Reihen auch der Vorschlag kam, haben dem bereits zugestimmt.