Grevenbroich: „Ich bin keine Einzelkämpferin“

Wahl: Der CDU-Vorstand schlägt Ursula Kwasny als Bürgermeister- Kandidatin vor.

Grevenbroich. Nach wochenlangem Rätselraten über den Bürgermeisterkandidaten der CDU hat der Stadtverbandsvorstand am Mittwochabend nun eine Entscheidung getroffen. Einstimmig wurde beschlossen, dass Ursula Kwasny die Nachfolge von Bürgermeister Axel Prümm antreten soll. Eine Liste mit sieben Vorschlägen hatte der Stadtverbandsvorsitzende Matthias Nobis den Vorstandsmitgliedern vorgelegt. "Davon sind dann noch drei übrig geblieben, und Ursula Kwasny wurde mit großer Mehrheit gewählt", so Nobis.

Auf der Mitgliederversammlung, die für den 10. November geplant ist, muss die Christdemokratin noch offiziell gewählt werden. "Ich bin da aber recht zuversichtlich", sagt der Stadtverbandsvorsitzender. Auch Ursula Kwasny ist optimistisch, dass sie die Unterstützung der übrigen Parteimitglieder gewinnen kann. "Es haben mir alle den Rücken gestärkt und mir ihre Mitarbeit zugesichert", sagt die 56-Jährige.

Ursula Kwasny wurde 1952 in Kapellen geboren. "Ich bin ’ne richtige Grevenbroicherin", sagt die 56-Jährige über sich. Aufgewachsen ist sie in Noithausen und zog schließlich mit ihrem Mann Hermann-Josef nach Neurath. Gemeinsam führen die beiden einen Malerbetrieb.

"Durch meinen Mann bin ich dann auch zur Partei gekommen. Er war damals bei der Jungen Union", erinnert sich Kwasny. Das war 1988. 1989 kandidierte sie das erste Mal in Frimmersdorf für den Stadtrat und wurde auch gewählt.

Seit fast 20 Jahren übt sie diese Tätigkeit nun schon aus, ist außerdem seit neun Jahren auch stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Grevenbroich und genau so lange Mitglied im Kreistag.

"Sie hat genug kommunalpolitisches Wissen, um eine gute Bürgermeisterin zu sein", sagt Matthias Nobis. "Beständigkeit und Beliebtheit in der Bevölkerung" nennt er als ihre Stärken. Die designierte Bürgermeister-Kandidatin sieht im Zwischenmenschlichen eine ihrer Stärken: "Ich gehe auf Menschen zu, bin kontaktfreudig und akzeptiere meine Gegner."

Sie sei keine Einzelkämpferin. "Ich brauche Menschen um mich herum." In ihrer jahrelangen kommunalpolitischen Arbeit zum Beispiel im Jugendhilfeausschuss habe sie gelernt, dass die Zusammenarbeit am besten funktioniere, wenn sie fraktionsübergreifend und zielorientiert sei. Dafür müsse man dann auch mal Kompromisse schließen. "Als Bürgermeister muss man versuchen, alles zu bündeln", sagt Kwasny.

Schuldenabbau, eine familien- und seniorenfreundliche Stadt sowie die Unterstützung und Förderung von Vereinen stehen ganz oben auf ihrer Agenda für die Stadt Grevenbroich. Aber für konkrete Pläne sei es noch zu früh. "Wir werden unser Programm erst noch aufstellen", so Nobis. Ursula Kwasny kündigt an: "Ideen und Pläne habe ich genug."