Rhein-Kreis Neuss: Food City mit eigener Hochschule?

Landesinitiative: Kreis und Hochschule am Niederrhein bewerben sich um Erweiterung.

Rhein-Kreis Neuss. Die Stadt Neuss, der Rhein-Kreis Neuss als Hochschulstandort: Eine gar nicht neue Idee wird zurzeit wiederbelebt. Nicht nur auf der Gewerbeimmobilien-Messe Expo Real wurde dieser Punkt als so genannter "weicher Faktor" für künftige Ansiedlungen genannt. Seit das Land die Gründung neuer und den Ausbau vorhandener Hochschulstandorte ausgeschrieben hat, gibt es neue Anstrengungen.

Nach ersten Überlegungen, sich für eine Gründung zu bewerben, hat der Kreis schnell auf "PlanB" gesetzt. Gemeinsam mit der Hochschule Niederrhein, die Standorte in Krefeld und Mönchengladbach unterhält, will man nun in der Kategorie "Ausbau" zu den Landesgewinnern gehören. "Und zwar als Flagschiff der IHK-Region Mittlerer Niederrhein in Neuss selbst oder im Rhein-kreis Neuss", so Kreiswirtschaftsförderer Jürgen Steinmetz auf der Messe.

Die Ingenieurstudiengänge sollen die Bereiche Energie und Lebensmittelindustrie erfassen: Schwerpunkt im Kreis, vor allem in der "Bundeshauptstadt der Energie" Grevenbroich, und "Food City" Neuss. Schon hat die Wirtschaft über die IHK Unterstützung zugesagt, will zwei Stiftungsprofessuren finanzieren. "Wir sind ein toller Standort, aber uns fehlt einfach eine Hochschule", sagt Landrat Dieter Patt, der eine Erweiterung der Hochschule Niederrhein im Kreisgebiet als Bereicherung und Chance sieht.

Die erste Hürde hat die Gemeinschaftsbewerbung genommen. 13 von 22 Bewerbungen sind weitergekommen. Die Hochschule Niederrhein ist mit sechs Konkurrenten in die zweiten Runde der Ausbau-Kandidaten gelangt. Die Gewinner-Standorte sollen um jeweils 500 Studienplätze erweitert werden.

Landrat Patt gibt sich auch nach Gesprächen mit Hochschul-Minister Andreas Pinkwart vorsichtig-optimistisch. "Ich bleibe zuversichtlich. Sicher aber können wir nicht sein." Die Konkurrenz vor allem aus dem Ruhrgebiet ist groß.