Neuss: Neue Gleise der 709 geschlossen

Die Chefs der Stadt, der Stadtwerke und der Rheinbahn legten symbolisch Hand an.

Neuss. Strahlender Sonnenschein, die Chefs der Stadt, der Stadtwerke und der Rheinbahn mit roten Warnwesten und nagelneuen Arbeitshandschuhen angetreten, Zuschauer hinter den Baken, Vertreter der Pro-Bahn-Initiative - da fehlt nur der Sekt. Gestern Mittag wurde im Hauptstraßenzug der Gleisschluss vollzogen, wie es offiziell hieß: In Höhe "Schwatte Pääd" wurden die neuen Schienen aus Richtung Krefelder Straße und vom Markt verbunden.

Und das wurde geradezu zelebriert. Die beiden symbolträchtigen Naht-Stellen der Gleise wurden nicht nach herkömmlicher Methode geschweißt, sondern im Thermit-Verfahren zusammengefügt: Wie aus einem kleinen Hochofen, vom Bürgermeister per Wunderkerze entzündet, floss Guss in die Zwischenräume.

Anschließend schraubten Herbert Napp (Stadt Neuss), Heinz Runde (Stadtwerke) und Dirk Biesenbach (Rheinbahn) die letzten Schrauben fest, die zur Feier des Augenblicks messingfarben-golden schimmerten.

Seit Jahresbeginn wird der Hauptstraßenzug saniert. Neben der Kanalerneuerung ist der Austausch der Gleise wichtigster Bestandteil des 20-Millionen-Euro-Projektes. Zwischen Theodor-Heuss-Platz und Peter-Wilhelm-Kallen-Straße wurden 3,1 Kilometer Gleise, teilweise mit Gummiummantelung, verlegt und zwei Weichen eingebaut.

Zwischen Kastellstraße und Rathaus wird die 709 künftig auf einer Strecke von 400 Metern eingleisig fahren. Die Arbeiten liegen voll im Zeitplan, sind sogar schneller als geplant beendet worden.

Nun wird der Boden mit Beton verfüllt, eine provisorische Straßendecke aufgetragen, ab nächster Woche beginnen bereits die Vorarbeiten zur Verlegung der Oberleitung.

Immer wieder gestellte Frage gestern am Büchel: "Und wann fährt sie wieder?" Auch wenn der Gleisbau fast fertiggestellt ist: Es wird noch dauern. Straßenoberflächengestaltung - auch zwischen den Gleisen wird gepflastert -, Oberleitungen, Elektrotechnik fehlen noch.

Während des Weihnachtsgeschäfts ruhen ab Ende November außerdem alle Arbeiten. Rheinbahn -Chef Biesenbach versprach allerdings: "Die 709 fährt auf jeden Fall im Februar."