Lukas’ letztes Auswärtsspiel

Mit seiner Parodie über Lukas Podolski ist der 27-jährige Jan Böhmermann auf Tour. Am 11. Oktober gibt er im Albert-Einstein-Forum seine letzte Vorstellung.

Herr Böhmermann, im Radio sind Sie mit Ihrer Parodie "Lukas’ Tagebuch" zu hören. Was bekommt das Publikum live bei "Lukas’ Auswärtsspiel" zu sehen?

Böhmermann: Es gibt viel Unveröffentlichtes. Denn Radioredaktionen sind manchmal pingeliger als sie es sein müssten. Auf der Bühne kann man sich mehr trauen.

Böhmermann: Als roter Faden zieht sich die Europameisterschaft durch das Programm. Man könnte meinen, das ist als Retrospektive ein bisschen doof, denn die Leute wissen ja schon wie’s ausgeht, trotzdem wirds nicht langweilig. Auf jeden Fall wird es sehr lustig.

Böhmermann: Es wird auch der letzte Auftritt von Lukas live sein. Entsprechend viel Herzblut werde ich in die Vorstellung stecken. Außerdem dürfen sich die Zuschauer darauf freuen, dass der Künstler bei seiner letzten Vorstellung ja meistens von seinen Kollegen gefoppt wird.

Böhmermann: Ich hab mir das mit der Ankündigung der letzten Tour bei den Rolling Stones und Howard Carpendale abgeschaut. Nee, im Ernst. Ich werde vielleicht noch mit anderen Programmen auftreten, aber ich glaube Lukas wird nicht mehr auf Tour gehen.

Böhmermann: Also bislang war Lukas nicht Tod zu kriegen. Wir hatten mal versucht, die Parodie Ende 2007 abzusetzen, aber da gabs viele Beschwerden von unseren Hörern. Bis zum Saisonende wird sie auf jeden Fall noch weiter laufen und dann ist abzuwarten, was Lukas Podolski macht. Wenn er zum Beispiel zum FC Barcelona wechselt, macht wohl eine Radioparodie in Deutschland nicht mehr so viel Sinn.

Böhmermann: Das war 2005. Damals war Lukas Podolski noch ein aufstrebender, aber unbekannter Stürmer. Wir saßen in der Eins-Live Comedy-Redaktion und haben festgestellt in ihm steckt viel Kult-Potenzial. Allerdings wussten wir damals noch gar nicht, wie er spricht und haben uns das alles ausgedacht. Nach drei Jahren muss ich aber sagen, dass die beiden sich ähnlicher geworden sind. Ich glaube Lukas Podolski hat sich seiner Parodie angenähert.

Böhmermann: Mit zwei Unterlassungsklagen - das hat aber nicht geklappt. Ich glaube, der findet mich ziemlich doof.

Böhmermann: Ja, vier Mal schon. Ich habe sogar zwei Fotos mit ihm Arm in Arm an meiner Pinnwand hängen. Allerdings wusste er nicht, dass ich das bin. Das ist der Vorteil als Radiokünstler. Deswegen habe ich immer Angst, dass er zu meinen Live-Auftritten kommt und dann weiß, wie ich aussehe.

Böhmermann: Ich bin eigentlich gelernter Journalist und habe bei Radio Bremen ein Volontariat gemacht. Irgendwann bin ich dann bei Eins Live gelandet. Da hat es mich dann in die Unterhaltung getrieben.

Böhmermann: Das Radio ist immer noch meine Heimat. Ich plane auch andere Projekte. Im Moment schreibe ich zum Beispiel ein Buch. Das ist ein recht lustiges Werk - über den Inhalt kann ich noch nichts sagen. Nur soviel: Es hat nichts mit Lukas Podolski zu tun.